Ein Start nach Mass

Für das aktuelle Team der Biomill in Laufen geht schon bald eine Ära zu Ende. Letzten Samstag eröffneten die Rapper Knackeboul und Pyro die letzte Saison der Crew.

<em>Gipfeltreffen: </em>Pyro (l.) und Knackeboul lieferten sich ein Battle. Foto: Melanie Brêchet
<em>Gipfeltreffen: </em>Pyro (l.) und Knackeboul lieferten sich ein Battle. Foto: Melanie Brêchet

Das einzig Schlechte an diesem Abend war das Wetter. Schneeregen fiel vom Himmel und lud nicht eben dazu ein, die warme Stube zu Hause zu verlassen. Die ungemütliche Aussentemperatur könnte denn auch der Grund dafür gewesen sein, dass die Biomill trotz nationalem Act nicht ausverkauft war. Rund 180 Leute nahmen den Weg trotzdem auf sich – und wurden nicht enttäuscht. Knackeboul bewies eindrücklich, dass er – obwohl in den Medien omnipräsent – keineswegs ein Kommerzrapper ist. Die Beats, kreiert von Chocolococolo hämmerten durch die Biomill bis in die hinterste Ecke, Knackeboul reimte dazu, dass sogar dem Publikum beinahe die Luft wegblieb. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung von Beginn weg. Knackebouls gestochen scharfe Rhymes überzeugten mit intelligentem Inhalt, auch wenn die Botschaft bisweilen auf ein simples «Fuck!» reduziert war – aber das sass! Und auch bezüglich Flow macht dem Berner bis heute keiner so schnell etwas vor. Eindrücklich sind Knackebouls Qualitäten auch im Freestyle-Rap.

Die Ideen sprudeln unaufhörlich und finden in Sekundenbruchteilen ihren Weg vom Hirn zum Mund. Seine Ideen zieht der Rapper immer wieder aus dem Publikum, der Funke springt von Anfang an. Vor Knackeboul sorgte der Basler Rapper Pyro für die richtige Stimmung. Gemeinsam mit der Band Oakhead verschmolzen Rock und Rapp gekonnt ineinander und heizten dem Publikum mit Stücken von Pyros grossartigem neuen Album «Rohkost» ordentlich ein. Gemeinsam mit Knackeboul konnte er später noch seine Qualitäten im Battle unter Beweis stellen. Das Konzert der beiden Rapper eröffnet die letzte Saison für die aktuelle Biomill-Crew. Nach 15 Jahren ist Schluss.

Etwas wehmütig sei er schon, sagt Mamfi Lindenberger, der richtige Zeitpunkt sei aber gekommen. Es sei Zeit für einen Generationenwechsel, neue Projekte rufen. Wer genau die Biomill übernehmen wird, will Lindenberger noch nicht verraten. Man sei sich mit Inhaber Urs Bieli aber einig, dass das Konzertlokal im bewährten Stil weitergeführt werden soll. In der letzten Saison erwartet die Biomill-Besucher die traditionelle Silvesterparty und auch auf eine neue Ausgabe «Osterrock» darf man sich freuen. Zuvor werden am 24. November Caroussel aus Delémont für Stimmung sorgen, der Vorverkauf dazu hat begonnen. Nach dem Osterwochenende übernehmen schliesslich neue Leute das Zepter in der Biomill. Und bescheren ihrem Publikum hoffentlich noch so manchen gelungenen Konzertabend.

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Eine echte Hoffnungsträgerin: Die Kür der siebenjährigen Amber Iellamo vom Eislauf Club Laufen reichte für den 3. Platz. Foto: Martin Staub
Laufen/Laufental05.11.2025

Eiskunstläuferinnen zeigten ihr Können

Der letzte Samstag stand in der Eissport- und Freizeithalle Laufen ganz im Zeichen des Eiskunstlaufs. Über hundert Eiskunstläuferinnen und ein paar wenige…
Beschwor Geister herauf und vertrieb sie wieder: Die Brass Band Konkordia Zwingen. Foto: Thomas Brunnschweiler
Laufen/Laufental05.11.2025

Gruselsound an Halloween

Am letzten Freitag und Samstag präsentierte die Brass Band Konkordia Zwingen im Gemeindesaal ihr Programm «Spooky Brass». Es orientierte sich thematisch an…
Das Bären-Team: (v.l.) Stefan Brunner, Claudio Burgy, Marc Piatti, Urs Brunner, Jessica Hänggi, Marco Karrer, Rolf Ankli, Reto Schnell und Micha Rudmann. Foto: zvg
Laufen/Laufental05.11.2025

Die Wiedergeburt des Bären

Lang blieb es still im Bären in Laufen. Eine Gruppe von neun Leuten möchte dem altehrwürdigen Lokal im Stedtli nun neues Leben einhauchen.