Ein Flair für Altmetall

Ein geschultes Auge und künstlerisches Gespür genügen dem Fotografen Peter Riedwyl, um aus Metallabfällen fantastische Bilder auferstehen zu lassen.

Phantastische Bilder: Fotograf Peter Riedwyl vor seinem Werk «La vie en rose».   Foto: Jürg Jeanloz
Phantastische Bilder: Fotograf Peter Riedwyl vor seinem Werk «La vie en rose». Foto: Jürg Jeanloz

Kaum zu glauben, dass die goldfarbigen Figuren auf dem Foto «Goldfinger» in Wirklichkeit Ausschnitte aus zusammengepressten Metallfässern sind. Dank der speziellen Sonneneinstrahlung und anschliessender digitalen Bildverarbeitung entstand ein Kunstwerk, das sich mit jedem modern gemalten Bild messen kann. Nicht genug: Der Fotograf Peter Riedwyl glaubt, das Metall schwingen zu hören, und benennt das Bild nach der Titelmelodie des gleichnamigen James-Bond- Films. Gleich nebenan lässt Riedwyl den «Kriminaltango» ertönen, indem er Metallteile mit Regentropfen fotografiert und alles sehr dunkel und mystisch hält.
Der 65-jährige Fotopoet nennt sein Werk auch ein fotografisches Musical. Seine Bilder sind rhythmische Kompositionen mit viel Swing und Blues. Seine Bilder hat er sogar in einer audiovisuellen Show mit Musik und viel Bewegung zusammengestellt.
Was hat Peter Riedwyl eigentlich bewogen, sich auf eine solche Kunstform einzulassen? Sein Grossvater im bernischen Rubigen war Kunstmaler und in dessen Atelier roch es so fein nach Farben und Villiger-Stumpen. Dort machte er seine ersten künstlerischen Gehversuche. «Ich entdeckte vor Jahrzehnten eine Abfalltonne mit Stanzabfällen, die mich komplett in den Bann zog», erzählt Riedwyl. Je nach Art und Lage der Abfälle, der Licht- und Wetterverhältnisse habe er seine Motive ausgesucht und sie fotografisch aufbereitet. Seine spontane Aussage und die innere Stimmung seien ihm wichtiger gewesen als die getreue Wiedergabe irgendwelcher Objekte. Sein künstlerisches Flair und sein Auge für Farben und Formen hat Riedwyl auch in seinem Beruf ausgelebt: Er war 30 Jahre lang Einkäufer für Damenmode in einem Grossunternehmen.
Der ehemalige Textilingenieur hat sich auch in der Bildhauerei ausgebildet. Mit Holz und Stein schuf er Skulpturen, deren Ausgangsmaterial aber möglichst sichtbar bleiben musste. In der Ausstellung im alten Schlachthaus zeigt er Lichtobjekte, deren Lichtquelle diskret hinter einer Metallfolie hervorsticht. Letztlich hat er im Altmetallcontainer einige gestanzte Formen gefunden, die er zu tanzenden Figuren wunderschön zusammengestellt und sie als «pasa doble» betitelt hat.

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