Ein Abonnement für Milch und Käse
Die Bio-Bauern Florian und Evelyn Buchwalder gründeten am letzten Freitag zusammen mit weiteren 21 Personen die Genossenschaft Bergkäserei Spitzenbühl. Der produzierte Käse und weitere Milchprodukte sollen über ein Abo wöchentlich direkt zum Konsumenten gelangen.

Das Gemüseabo gibt es bereits an verschiedenen Orten: Man schliesst ein Abo ab und erhält wöchentlich eine Lieferung frisches, regionales Gemüse direkt vom Bauern. Das ähnliche Prinzip will nun Florian Buchwalder umsetzen, nur dass er statt Gemüse Milchprodukte liefern wird. Denn während die Lebensmittelpreise beim Grossverteiler steigen, sind die Preise auf dem Milchmarkt seit Jahren rückläufig. Diese auseinanderklaffende Schere möchte der Landwirt vom Biohof Spitzenbühl, Liesberg, überwinden und seine Produkte direkt an den Kunden bringen. Kurzer Transportweg und für den Kunden sichtbar, woher die nachhaltige, fair produzierte Nahrung kommt, sind weitere Vorteile seines Konzepts. Bereits jetzt vertreiben er und seine Frau Evelyn die Ware jeweils am Freitag am Markt in Laufen. Mit einer vertragslandwirtschaflichen Käserei, der ersten in der Schweiz, soll seine neue Idee umgesetzt werden.
Genossenschaft gegründet
Aus diesem Grund wurde am letzten Freitag in Liesberg die Genossenschaft Bergkäserei Spitzenbühl gegründet. 23 Personen unterzeichneten den Vertrag. Ziel der Genossenschaft ist der Bau und Betrieb einer ökologischen vorbildlichen Bergkäserei, die mit Solarenergie und Wärme aus lokalem Holz betrieben wird. Bereits jetzt stellt Buchwalder Käse dank einer mobilen Käserei her. Mit einer festen Käserei hat er die Möglichkeit, das Sortiment und die Produktion zu steigern. Zum Käsen verwendet der Bio-Bauer die Rohmilch seiner eigenen Kühe, die jährlich rund 80 000 Liter Milch liefern. Die Genossenschafter, die mit dem Kauf eines Anteilscheins die Erstellung der Hofkäserei mitfinanzieren, haben Mitspracherecht bei der Produktion und den Preisen sowie die Möglichkeit, ein Abonnement für die wöchentliche Lieferung von Milchprodukten, wie Käse, Joghurt, Quark und Milch zu kaufen. «Das Einzugsgebiet dehnt sich aus bis nach Basel. Geplant sind ungefähr zehn Abgabestellen», erklärt Buchwalder. Im Sommer soll mit dem Bau der Käserei begonnen werden, im Januar 2014 soll die Auslieferung der Pakete beginnen. Die Genossenschaft ist noch auf der Suche nach weiteren Mitgliedern, um das Projekt finanzieren zu können.
Von der vertragslandwirtschaftlichen Käserei der Familie Buchwalder ist auch Uniterre überzeugt. So machte eine von Uniterre organisierte Velokarawane, welche sich für eine ökologische, unabhängige und lokale Landwirtschaft einsetzt, Halt bei der Versammlung (siehe letzte Seite). Mit der Aktion will die Bauerngewerkschaft auf nachhaltige landwirtschaftliche Zukunftsmodelle aufmerksam machen.