Eierläset oder wenn Hasen um die Eier rasen

Fünf Mannschaften eierten am Ostermontag auf zwei Eierparcours mit viel Eifer um die Wette. Die Nasen vorne hatten am Ende die Advents-Hasen vor den TSV-Hasen.

Laufduell: Wer kommt zuerst an die Eier? Fotos: Roland Bürki
Laufduell: Wer kommt zuerst an die Eier? Fotos: Roland Bürki

Meist sind es laut Wikipedia örtliche Turnvereine in der Nordwestschweiz, die den Eierläset, einen alten Frühlingsbrauch, vornehmlich am Weissen Sonntag ausrichten. Uneinig ist man sich über den Ursprung des Brauches. Für die einen gilt das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit, welche der Frühling mit dem Erwachen der Natur zum Ausdruck bringt. Für die andern steht der Eierläset nach Ende der Fastenzeit für den Überfluss an Eiern, die nach Ostern rasch genossen werden mussten.

«Wir führen den Eierläset dieses Jahr bereits zum 13. Mal durch», sagt nicht etwa der Präsident des Turnvereins, sondern derjenige des Wahlner Männerchors. Der Chor habe diesen Brauch seinerzeit vom Elternverein übernommen, so Anton Halbeisen. Er freut sich sichtlich, dass sich fünf Mannschaften dem Plausch-Eierlauf stellen und dass sich zusehends immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Gemeindeparkplatz einfinden. Sachverständig verfolgen sie, wie die Läuferinnen und Läufer auf den zwei Bahnen um die Verkehrshütchen kurven, Eier aufs Racket aufnehmen, beschleunigen und zum grossen Wurf Richtung Fangkorb ansetzen.

Die Fängerinnen und Fänger aus den fünf Mannschaften glänzen immer wieder mit viel beklatschten akrobatischen Einlagen. Es scheint, ganz Wahlen feuere die Eierläufer an, so stark schwellen die Hopp-Rufe aus zahlreichen Kehlen und aus dem Megafon von Moderator Anton Halbeisen an. Dann und wann unterbrochen von einem «Oh, schade», wenn mal ein Ei auf dem Boden zerschellt. Andere Besucher haben es da lieber mit den Spiegeleiern aus der Festwirtschaft oder schielen gar nach den verlockenden Bratwürsten. Wieder andere trotzen dem starken Wind und geniessen den Eierläset hinter den grossen Glasscheiben des Gemeindesaals mit einem Tässchen Kaffee in der Hand. Kurz, es herrscht so etwas wie aufgeräumte Volksfeststimmung neben den Eierläufen, der Nestlisuche der Kinder und den zwei Finalläufen.

Anton Halbeisen kann am Ende mit sichtlicher Begeisterung feststellen, dass alle fünf Mannschaften innerhalb einer Minute ins Ziel gekommen und insgesamt nur 16 zerbrochene Eier auf der Strecke geblieben sind. Sieger sind die Advents-Hasen vor den TSV-Hasen, der «Gschwellti Clique», den Schlitzohren und der Männerriege. Letztere haben lediglich eine Minute und vier Sekunden mehr gebraucht als die siegreichen «Eier-Champions».

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