Die zerklüftete Unterwelt des Laufentals

Am Sonntag fand im Museum Laufental die Vernissage der Geologie-Ausstellung statt, die mit vielen Objekten, Bildern und Texten zeigt, was die Gegend auch unter unseren Füssen zu bieten hat.

Im Museum: (v.l.) Fredy Müller (Höhlenforscher), Rolf Zimmerli (Karstlehrpfad), Arniko Böke (Schweizerische Höhlenforschungsgesellschaft Basel), Lilli Kuonen (Museum Laufental), Michael Fürstenberger (Geologische Wanderung) und Ila Geigenfeind (
Im Museum: (v.l.) Fredy Müller (Höhlenforscher), Rolf Zimmerli (Karstlehrpfad), Arniko Böke (Schweizerische Höhlenforschungsgesellschaft Basel), Lilli Kuonen (Museum Laufental), Michael Fürstenberger (Geologische Wanderung) und Ila Geigenfeind (Naturforschende Gesellschaft Baselland). Foto: Michael Meury

«Hier im Laufental haben wir fast keine Oberflächengewässer», sagte Rolf Zimmerli, Präsident des Vereins Karstlehrpfad Chaltbrunnental-Brislachallmet am Sonntag auf dem Helyeplatz. Gebannt hörte ihm die Runde zu, die sich für die Vernissage der Geologie-Ausstellung vor dem Museum Laufental eingefunden ­hatte. Die Ausstellung ist bis im Herbst als Teil der Sonder­ausstellung «Die Birs — Lebensader einer Region» im ersten Stock zu sehen und bietet einen tiefgründigen Einblick in die zerfurchte Unterwelt der kalk­haltigen Region.

«Kaum tritt hier Wasser aus dem Boden, verschwindet es auch gleich wieder im zerklüfteten Untergrund», erklärte Zimmerli weiter. Der Grund dafür sei das Kalkgestein, das über die vielen Jahre vom Wasser ausgewaschen und ausgehöhlt wurde. In kaum einem Gebiet in der Schweiz lassen sich so viele Karstformen, was der Oberbegriff für Kalklandschaften ist, auf so kleiner Fläche sehen wie im Gebiet Zwingen-Brislachallmet-Chaltbrunnental. Der gut acht Kilometer lange Karstlehrpfad führt am Eingang des riesigen Höhlensystems Bättlerloch vorbei sowie an diversen Quellen, Bachschwinden, Dolinen und dem 33 Meter tiefen Schällbachponor. Wie diese Formen entstanden waren und schliesslich von den Höhlenforschern bis in die hintersten Ecken erkundet wurden, lässt sich im Museum anhand vieler Objekte, Bilder und Informationen nacherleben.

Gipsbergbau in Bärschwil

Ebenso zeigt die Ausstellung Fotos und Karten zur Geschichte des Gipsbergbaus in Bärschwil. Noch heute stehen dort die Überreste der roten Brücke, wo im vergangenen Jahrhundert noch die kleinen Wagen der Gipsbahn vom «Gupf» in Bärschwil zum Bahnhof runterrollten. Noch länger ist es her, seit dort in den Kalköfen Mörtel hergestellt wurde. Die Geschichte dieser Betriebe ist zusammen mit geologischen Informationen zum Jura­meer und der Jurafaltung Teil des zweiten Lehrpfades, dem die Ausstellung gewidmet ist: Die Geologische Wanderung Bärschwil wurde vor 23 Jahren von Michael Fürstenberger ins Leben gerufen. Der Karstlehrpfad und der gleichnamige Verein sind jünger als die geologische Wanderung. Sie feiern ihr 10-Jahr-Jubiläum. Stellvertretend für den gesamten Verein werden der Präsident Rolf Zimmerli und der Höhlenforscher und Mitbegründer Werner Janz am 29. März mit dem Franz-Leuthardt-Preis ausgezeichnet. Alljährlich wird dieser durch die Naturforschende Gesellschaft Baselland vergeben, deren Präsidentin Ila Geigenfeind auch am Sonntag im Museum Laufental zu Gast war. Am wertvollsten an den Lehrpfaden sei, dass man die Natur und Geschichte auch der jüngeren Generation schmackhaft und zugänglich machen kann, so Geigenfeind. Auch Lilli Kuonen, die Präsidentin des Museums, meinte: «Bei den Schulen muss man den Samen setzen, damit später die Pflanze wächst.»

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