Die KELSAG-Deponie ist bis Ende 2016 aufgefüllt
Seit Anfang Juli müssen die Kehrichtsäcke in den KELSAG-Gemeinden bereits ab 7.00 Uhr abholbereit sein, weil die Kehricht-Lastwagen ihn nun direkt nach Basel fahren. DieDeponie «Hinterm Chestel» ist bald voll, weshalb die Bahn keine Schlacke mehr zu- und somit auch keinen Hauskehricht mehr abführt.

Einige Leser des Wochenblatts wunderten sich, warum laut der kürzlichen Medienmitteilung der KELSAG die Bahn seit Anfang Juli keine Schlacke aus der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Basel mehr nach Liesberg anliefert und im Gegenzug somit auch keinen Hauskehricht aus dem KELSAG-Gebiet mehr auf der Schiene nach Basel fährt. «Das hat damit zu tun, dass unsere Deponie ‹Hinterm Chestel› bis Ende Jahr vollständig aufgefüllt sein wird und wir dann keine Schlacke mehr benötigen», erklärt Stefan Schwyzer, Geschäftsführer und Betriebsleiter KELSAG, dem Wochenblatt. «Entsprechend laufen auch die Verträge über die Lieferung und den Schienentransport der Schlacke und des Hauskehrichts dieses Jahr aus.» Für Schwyzer ist wichtig, dass die Einwohner in den 33 KELSAG-Gemeinden beachten, dass die Kehrichttouren seit Anfang Juli bereits ab 7.00 Uhr, an Verschiebedaten nach Feiertagen gar schon ab 6.00 Uhr, starten, um die längeren Transport-distanzen und unvorhersehbare Verkehrsüberlastungen in der Stadt bewältigen zu können «Die Säcke sollten deshalb ab diesen Zeiten bereitliegen», so Schwyzer. Für ihn ist ausser Frage, dass die Kosten eines Einweg-Schienentransports für den Kehricht den Kostenrahmen gesprengt hätten. Mehr Fahrzeit durch Mehrkilometer und Stauprobleme beim Strassentransport will er aber nicht negieren, dies habe ja zur Dehnung des Sammel-Fahrplans geführt.
Deponie wird renaturiert
In der Deponie «Hinterm Chestel» wurden von 1985 bis 1999 in drei Etappen etwa 400000 Kubikmeter Hauskehricht und siedlungsabfallähnliche Abfälle aus Gewerbe und Industrie der Region eingebracht. Seit dem Deponieverbot für brennbare Abfälle im Jahr 2000 gelangten auf dem Schienenweg vornehmlich Verbrennungsrückstände der KVA, also Schlacken, in die vierte und letzte Etappe. Pro Jahr im Schnitt rund 24000 Tonnen. Gemäss den Vorgaben des Bundes nahm die KELSAG 2002 eine eigene Anlage zur Entschrottung der Schlacken in Betrieb. «Wir haben seither mit der Anlage aus 300000 Tonnen Schlacken zirka 27000 Tonnen Eisen und 4500 Tonnen andere Metalle wie Aluminium, Kupfer, Messing usw. entfernt und der Wiederverwertung zugeführt», kommt Schwyzer auf eine Anlage zu sprechen, die in diesem Jahr verkauft und abgebrochen worden ist. «Sie stand der Restauffüllung der Deponie im Weg, die bis Ende 2016 abgeschlossen sein soll», blickt Schwyzer voraus auf die nachfolgende zeitliche Herausforderung, nämlich das Einbringen einer drei Meter starken Rekultivierungsschicht aus sauberem Aushubmaterial bis zum Sommer 2018.
«Eine naturnahe Magerwiese lässt dann die Natur zurückkehren. Zudem seien auf der rekultivierten Oberfläche eine freistehende Photovoltaikanlage sowie durch eine steilere Böschungsgestaltung zusätzliches Deponie-Volumen für sauberes Aushubmaterial geplant», schliesst der omnipräsente und umtriebige Deponie-Fachmann seinen Rück- und Ausblick.