Das Spital ist tot – es lebe das Gesundheitszentrum!

Das Spital Laufen wird es in einem Jahr nicht mehr geben. Es wird in ein Ambulatorium umgebaut. Ob es im bestehenden Spitalgebäude untergebracht oder in der Nähe des Bahnhofes eingerichtet wird, ist noch offen.

<em>Einigkeit: </em>Regierungsrat Thomas Weber, Laufens Stadtpräsident Alexander Imhof und die VR-Präsidentin des Kantonsspitals Baselland, Madeleine Stöckli, finden das geplante Gesundheitszentrum eine gute Sache.Foto: Gini Minonzio
<em>Einigkeit: </em>Regierungsrat Thomas Weber, Laufens Stadtpräsident Alexander Imhof und die VR-Präsidentin des Kantonsspitals Baselland, Madeleine Stöckli, finden das geplante Gesundheitszentrum eine gute Sache.Foto: Gini Minonzio

Das Wort «Laufentalvertrag» fiel nicht am Montagnachmittag, als die Laufentaler Gemeinden, der Kanton und Spital Baselland gemeinsam darüber informierten, dass das Spital Laufen in einem Jahr geschlossen wird. Niemand sprach davon, dass zwischen dem Laufental und dem Kanton ein Vertrag besteht, der den Bestand des Spitals mit der Notfallstation «dauernd gewährleistet».

Die Laufentaler Gemeinden haben sich der Realität gebeugt. Das Spital Laufen werde sich bald nicht mehr für die Spitalliste qualifizieren und die Anzahl stationärer Fälle sei von 2300 im Jahr 2015 kontinuierlich auf 1600 im letzten Jahr gesunken. Die finanzielle Unterdeckung wachse und habe letztes Jahr 5,9 Millionen Franken betragen, erklärte Madeleine Stöckli, Verwaltungsratspräsidentin ad interim des Kantonsspitals Baselland.

Die Aussichten seien düster, das Spital Laufen halten zu können, sagte Stadtpräsident Alexander Imhof. Deshalb habe sich die «Laufentaler Verhandlungsdelegation zur Zukunft des Spitalstandortes Laufen» (VDSL) grundlegende Gedanken darüber gemacht, was die Laufentaler Bevölkerung brauche. Man könne so rechtzeitig reagieren.

Reduzierter Notfalldienst

Das Spital Laufen soll in ein modernes Gesundheitszentrum umgewandelt werden. Es wird über keine Betten mehr verfügen, doch eine breite Palette an ambulanten Dienstleistungen vorweisen: Diagnostik wie Röntgen und Labor, Spezialsprechstunden wie in der Schmerzklinik und Räume für Gruppenpraxen. Auch ein Notfalldienst ist vorgesehen. Patienten mit einfachen medizinischen Problemen können abschliessend versorgt werden. Die anderen werden erstversorgt und dann in ein Spital verlegt. Der Notfalldienst wird täglich regulär von 7 bis 22 Uhr offen sein. Die VSDL fordert zudem, dass der Notfalldienst auch nachts weitergeführt wird, und zwar von einer Pflegeperson mit Zusatzausbildungen. Heute suchen im Schnitt knapp 17 Menschen täglich den Notfall im Spital Laufen auf. Lediglich zwei davon tun dies nachts zwischen 22 und 7 Uhr.

Das Gesundheitszentrum wird in den ersten zwei bis drei Jahren im bestehenden Spitalgebäude untergebracht sein. Danach werde es möglicherweise in ein neues oder in ein bestehendes Gebäude in Bahnhofsnähe verlegt, erklärte Imhof. Die Idee, das Spital Laufen in ein Gesundheitszentrum umzuwandeln, hat die VDSL ausgearbeitet. Sie besteht aus allen sechs Laufentaler Mitgliedern des Landrates und den Gemeindepräsidien Dittingen, Laufen und Röschenz. Letzte Woche stellte die VDSL die Idee am Laufentaler Tag 70 Mitgliedern aller Laufentaler Gemeinderäte vor. «Sie beauftragten die VDSL einstimmig, weiter an der Idee zu arbeiten», betonte Imhof. Auch der Regierungsrat und der Verwaltungsrat Kantonsspital Baselland sagten der Idee eines Gesundheitszentrums ihre Unterstützung zu.

Das Spital Laufen hat 200 Mitarbeitende. Etliche werden ihre Stelle verlieren, während andere im Gesundheitszentrum, im Bruderholz oder in Liestal weiterarbeiten können. Wie das genau aussieht, ist noch offen.

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