Das Rätsel des Holzstuhls

Der neue Kreisel in Zwingen ist eingeweiht und wurde offiziell dem Verkehr übergeben.

Einweihung des Kreisels: Der Künstler Paul Stadler am Rednerpult, links Gemeindepräsident Benno Jermann, rechts Pfarrer Markus Schöbi. Fotos: Gaby Walther
Einweihung des Kreisels: Der Künstler Paul Stadler am Rednerpult, links Gemeindepräsident Benno Jermann, rechts Pfarrer Markus Schöbi. Fotos: Gaby Walther

Bereits an der letzten Gemeindeversammlung in Zwingen wollte ein Anwesender wissen, was eigentlich dieser Stuhl in der Kugel des neuen Kreisels solle. Nun, er erfüllt genau diesen Zweck – er bietet Anlass zum Nachdenken, er symbolisiert den Platz zur Selbstreflexion in der hektischen, von Geld regierten globalen Welt. Der Stuhl aus dem warmen Material Holz ist die Ruhe in der Mitte der aus kaltem Stahl zusammengesetzten Kugel. «Die Kugel gefiel mir auch an ihrem ehemaligen Platz vor dem Schloss sehr gut. Doch nun finde ich, sie passt vom Thema her optimal in den Verkehrskreisel», erzählt der Künstler Paul Stadler. Der Kies, in welchem die Kugel platziert ist, stellt das Flussbett der nahen Birs dar. Global, nennt sich die Skulptur und Pfarrer Schöbi empfahl an der Einweihung des Kreisels vom letzten Freitag, global zu denken und lokal zu handeln. «Passt die ländliche Idylle überhaupt mit global zusammen? Bringt nicht die Globalisierung massiven Verkehr und macht das Idyllische kaputt?» Wie die vielen Einzelteile, welche die Kugel formen, solle auch das Regionale, Einheimische, das Kleine gefördert und gestärkt werden. Nicht immer mehr wollen, sondern Sinn gebende Entscheidungen vor Ort müssen getroffen werden, so der Pfarrer.

Nach drei Jahren Bauzeit von Kreisel und neuer Brücke für 15,6 Mio. Franken fahren nun täglich rund 16 500 Fahrzeuge flüssig durch Zwingen. Die Staumeldungen auf Radio SRF Betreff Eggflueh-Zwingen seien verschwunden, meinte Gemeindepräsident Benno Jermann. Der Löwenplatz und der alte Dorfteil haben durch weniger Verkehrsaufkommen an Attraktivität gewonnen und können neu gestaltet werden. Doch neue Probleme seien entstanden. In den Stosszeiten sei es für die Anwohner der Laufen- beziehungsweise Baslerstrasse schwierig, von den Nebenstrassen in den fliessenden Verkehr einzufädeln. Eine Sammelstrasse mit Kreiselanschluss wäre vielleicht die Lösung – in 20 Jahren, falls der Leidensdruck gross genug sei, fügte Jermann an.

Für den Kanton scheint der Strassenbau in Zwingen im Moment abgeschlossen zu sein. Kantonsbeauftragter Urs Hess spricht zwar die engen Verhältnisse der Hinterfeldstrasse an, erklärt aber, dass der Kanton für den Verkehr wenig Geld habe und andere Strasse im Kanton dringender saniert werden müssten.

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