«Das Christentum ist keine fanatische Sekte»

Adrian Bolzern, aufgewachsen in Dittingen und Zwingen, feierte am Sonntag seine erste Eucharistiefeier als Priester in der Kirche in Zwingen.

Zum Priester geweiht: Adrian Bolzern in der Kirche in Zwingen.   Foto: Gaby Walther
Zum Priester geweiht: Adrian Bolzern in der Kirche in Zwingen. Foto: Gaby Walther

Es war keine Blitzerfahrung, die mich dazu bewog, Priester zu werden, sondern ich habe mich schon immer für die Kirche engagiert. Das ist mein Weg», so Adrian Bolzern. Am letzten Sonntag feierte der sympathische junge Mann in der Kirche in Zwingen seine Primiz, seine erste Eucharistiefeier als Priester. Er ist einer der zwei Diakone, die in diesem Jahr im Bistum Basel zum Priester geweiht wurden. «Die Weihung in Basel war ein grosses Fest mit rund 1000 Personen. Die Feier in Zwingen war kleiner, aber hier wuchs ich auf und so war auch diese Messe sehr speziell für mich», so der 33-Jährige. Gefreut habe er sich auch, dass die Gemeinde für die Feier extra die Fahnen im Dorf aufgehängt hatte.

Adrian Bolzern wuchs in Dittingen, wo sein Vater während Jahren Diakon war, später in Zwingen auf. Nach der Schulzeit begann er eine Lehre als Gärtner und arbeitete zwei Jahre auf diesem Beruf. Daneben engagierte er sich in der Pfarrei in Zwingen als Lagerleiter, Ministrantenbetreuer und Lektor. 2001 half er mit, die Jubla im Dorf zu reaktivieren. Da die Jugendarbeit ihm schon immer wichtig war, beschloss er sein Hobby zum Beruf zu machen und in Luzern Religionspädagogik zu studieren. Vier Jahre arbeitet er anschliessend in der Pfarrei Reinach als Jugendarbeiter und Religionspädagoge. Dort reifte schliesslich auch die Entscheidung, Priester zu werden. «Wieso mich nicht ganz für Gott einsetzen und seine Bedingungen eingehen?», fragte er sich und absolvierte das Theologiestudium. Die Reaktionen in seinem Umkreis seien unterschiedlich gewesen. Die Eltern hätten sich gefreut. Andere seien kritischer gewesen und meinten, er wäre doch auch ein guter Familienvater geworden. Das stimme sicher und er sei auch gerne der Götti vom Kind einer seiner drei Brüder, anderseits habe er nie eine längere Beziehung gehabt und werde das nicht vermissen, erzählte Bolzern. Er habe aber einen grossen Freundeskreis, der ihm sehr wichtig sei. Und es sei für ihn klar, dass er sich weiterhin mit seinen Freunden treffe und Aktivitäten unternehmen würde, wie zum Beispiel an die Fasnacht zu gehen. Als Priester sieht er sich nicht als Übermensch, sondern als Leiter der Gemeinschaft, als einer unter vielen. Er sei viel unterwegs und suche den Kontakt zu den Menschen. Auch Andersgläubigkeit sei für ihn kein Problem. Sein bester Freund zum Beispiel sei konfessionslos, mit ihm führe er immer wieder gute Diskussionen. Man dürfe kritisch sein, denn das Christentum sei keine fanatische Sekte. Wichtig sei ihm aber, dass man sich über seinen Glauben nicht lächerlich mache. Zu seinen Hobbys zählt Bolzern nebst dem Pflegen des Freundeskreises die Jugendarbeit. Seit 2009 ist er Präsident von DAMP (Deutschschweizerische Arbeitsgruppe für MinistrantInnenpastoral) und er wird weiterhin bei der Jubla engagiert sein. Im Pastoralraum Berikon (AG) war Adrian Bolzern seit 2010 als Diakon tätig, dort wird er nun als Vikar wirken.

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