Das Biofachgeschäft «Der Laden» lebt dank Darlehen weiter

Mira Dermaku führt das Biofachgeschäft an der Dels­bergerstrasse mit viel Herzblut weiter. Ein Ort, an dem wertvolle Produkte eingekauft werden können und Einkaufen der Seele guttut.

Führt den Laden weiter: Mira Dermaku vor dem Biofachgeschäft. Foto: Simone Pürro
Führt den Laden weiter: Mira Dermaku vor dem Biofachgeschäft. Foto: Simone Pürro

«Ich habe nie gefragt, wie viel der Laden kostet. Wenn man sich mit etwas so verbunden fühlt, möchte man es einfach übernehmen», erzählt die 29-jährige Mira Dermaku. Nebst ihren drei Kindern im Alter von 6, 3 und 1 Jahr sei der Laden jetzt sozusagen ihr viertes Kind. Es sei alles sehr schnell gegangen. Ende März begann sie sich im Laden einzuarbeiten und Ende Mai war klar, dass sie den Laden übernehmen würde. Aufgrund Dermakus Wille und Liebe zum Laden habe sich Rebekka Näf für sie entschieden. Finanziell unterstützt wurde Mira Dermaku durch Darlehen aus ihrer Kundschaft. Näf hatte dazu aufgerufen und genug Leute gefunden, die bereit waren, ein zinsfreies oder sehr günstiges Darlehen anzubieten.

An der freundlichen, kompetenten und ruhigen Art, mit der Mira Dermaku ihre Kundschaft bedient, zeigt sich, dass eine intensive Einarbeitungszeit hinter ihr liegt. «Ich schätze es sehr, dass Rebekka Näf ihr ganzes Wissen an mich weitergab und mir auch wichtige Tipps gab, wie zum Beispiel weiter an Biokursen teilzunehmen», so Dermaku. «Auch was hinter der Ladenfläche läuft, ist sehr viel Arbeit», erklärt Dermaku. «Der Wille, den Laden zu übernehmen war so gross, dass ich zu allem Übrigen sagte: das schaffe ich schon», ergänzt sie lächelnd.

Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Mazedonien, lernte Mira Dermaku von Kindsbeinen an, wie selbst hergestellte Nahrungsmittel ohne Zusatzstoffe schmecken. «Ich hatte hier das Gefühl, ich esse einfach etwas. Ich wollte die Erinnerung und den Geschmack meiner Kindheit zurückhaben», beschreibt sie ihre Einkaufserlebnisse in den gängigen Lebensmittelläden. Als vor sechs Jahren ihr erstes Kind zur Welt kam, begann sie, im Biofachgeschäft einzukaufen. «Ich möchte wissen, was ich esse», erklärt Dermaku.

Das Bio-Vollsortiment wird von Biopartnern und kleineren Lieferanten aus der Region geliefert. Jeweils freitags und samstags backt Dermaku selber Zopf, ganz ohne Zucker, und für spezielle Anlässe gibt es Apéro-Käseplatten. Viele Saucen und Konfitüren werden im Laden hergestellt — zurzeit ist die selbstgemachte Tomatensauce aktuell. In der Wohlfühlatmosphäre des Ladens kann man sogar Kaffee trinken. «Die Kunden und Kundinnen geniessen das Einkaufen ohne Werbung, Musik und Lärm», berichtet Dermaku. Man nehme sich im Laden Zeit füreinander und könne auch das Soziale pflegen, schliesslich «darf man auch Spass daran haben, einzukaufen» ergänzt sie. Diesen Samstag findet während der Ladenöffnungszeiten von 15 bis 16 Uhr ein Apéro statt, als Zeichen, dass es das Biofachgeschäft auch in Zukunft geben wird.

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Laufen/Laufental29.11.2023

Neuer Standort für die Naubrücke

Im Rahmen des Hochwasserschutzprojekts soll der Standort der Naubrücke versetzt werden und neu hinter der Eishalle zu stehen kommen. Letzten Donnerstagabend…
Laufen/Laufental29.11.2023

«Nein, aber» zur Sport- und Freizeitregion

An der Gemeindeversammlung sprach sich Röschenz mit einem «Nein, aber» gegen den Beitritt zur Sport- und Freizeitregion Laufental-Thierstein aus. Die bisherigen…
Laufen/Laufental29.11.2023

Junge Kunst zieht an

Die diesjährige Ausstellung von jungen Kunstschaffenden lockte am letzten Freitag über hundert Besucherinnen und Besucher in die Galerie Alts Schlachthuus. Es…