Clowneske Stadtmusik begeistertmit ihrem Variété
Abwechslung war angesagt am Konzert der Stadtmusik unter imaginärem Zirkuszelt. Stimmungsvolle Zirkusmusik wechselte mit Showeinlagen, sensationeller Trommelschau und starkem Auftritt derJugendband Mezzoforte.

Schon der Eingang zur Mehrzweckhalle mit den Zirkusplakaten und -utensilien sowie dem omnipräsenten Zirkusflyer lassen die Zielrichtung dieses Konzertes der Stadtmusik Laufen vermuten. Die Tambourengruppe etwa lässt gleich zu Beginn mit dem sinnigen Trommelstück «Magic Kids» keine Zweifel an ihrem Trommelzirkus aufkommen. Nicht nur dass die Schlegel wie aus einem Guss satt auf das Fell prasseln, sie wandern im Takt magisch und akrobatisch auch an Orte, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Die zehn Tambouren haben ihr Publikum gleich im Sack, aber als sie am Schluss ein anfänglich zaghaftes «alli myni Äntli» aus einem Rohr heraustrommeln, steht der Saal kopf. Das nachfolgende Schlager-Medley lässt die Begeisterung steigen, bis dem «Knallroten Gummiboot» zur Gaudi in der Halle etwas die Luft ausgeht. Das ist einfach Variété pur oder bunte Vielfalt wie einst in den alten Variété-Theatern.
Nicht halbstark, wie ihr Name «Mezzoforte» vermuten lässt, sondern «sackstark» legt die Jugendband für Holz- und Blechbläser sowie Schlagzeug der Musikschule Laufental-Thierstein mit dem bekannten Stück «Mission impossible» los. Ihr Leiter José Martin Blanco strahlt, die Leistung stimmt. Ganz offensichtlich gefällt dem Publikum, wie beherzt und sicher die jungen Leute, etwa bei den Trompeten- und Saxsoli im «Lion King»-Stück, ihre Instrumente im Griff haben.
Kaum verwunderlich, dass nach ihrer swingenden Zugabe der Applaus län-gere Zeit anhält, bevor die Stadtmusik mit dem legendären Strauss-Walzer «Künstlerleben» zum Tanz ums Kuchenbuffet bittet. Wo übrigens eine erlesene Tombola etwas aus dem Rahmen fällt, weil sie weit mehr als die üblichen «Bäseli mit Schüfeli» zu bieten hat.
Nach der Pause geht der Vorhang auf für den «Einzug der Gladiatoren» oder treffender: der clownesken Stadtmusikanten. Immerhin tragen sie jetzt alle riesige bunte Clownschleifen, die Posaunisten neckische Clownhütchen und der souveräne Dirigent Matthias Kümin gar Direktorenfrack samt Zylinder, während vor der Bühne die Akrobatik-Post auf Stelzen, Einrad und am Barren abgeht. «Wir bringen Zirkuserfahrung von einem Auftritt im Circus Gasser-Olympia mit», verrät Moderatorin Rebecca Cueni, die das Publikum gewandt immer auf dem Laufenden hält. Dieses geniesst sichtlich das folgende Zirkuskonzert über «The Clowns», den «Säbeltanz», «Send in the Clowns» oder die «Stars on Stage». Dass vier Musikantinnen zu «Brasil» auch noch mit Federboa und Kopfschmuck eine Art Samba tanzen, löst Emotionen und am Schluss ellenlangen rhythmischen Beifall für die tolle, überzeugende Leistung der Stadtmusik aus. Mit Sousas wunderschöner «Liberty Bell» und dem vom Fernsehen bekannten «Salto mortale» gibt diese den Dank mit viel Spielfreude in den Saal zurück.