Chef geht von Bord
An der Delegiertenversammlung des Chorverbands beider Basel verabschiedeten sich 108 Delegierte von ihrem Präsidenten, Experten und Sänger Hannes Müller. Er führte den Verband sieben Jahre lang.

Der Chorverband beider Basel mit 65 Chören muss einen schmerzlichen Abgang verkraften. Einen derart ausgewiesenen und tatkräftigen Präsidenten wie Hannes Müller lässt sich nicht so leicht finden. Vize- und Interimspräsident Gerold Stieger würdigte ihn als Fachmann in allen Sparten. Als Berufsschullehrer brachte er pädagogische und kommunikative Fähigkeiten mit, als Dirigent und Organist war ihm auch die musikalische Seite bestens vertraut. Neun Jahre war er auch Verbandsdirigent und musikalischer Experte im eidgenössischen Verband.
Hannes Müller nahm diese Laudatio und die anschliessende stehende Ovation der Delegierten bescheiden entgegen. «Ich habe es gern gemacht und bin mit Leib und Seele Sänger», sagte er. Dabei wirkte der 68-jährige Bennwiler frisch und aufgeräumt. Singen sei gesund und erhalte jung, die Helsana werde demnächst den Sängerinnen und Sänger einen Spezialrabatt auf ihren Krankenversicherungen von 10 Prozent einräumen, flachste Müller. Stieger übergab ihm im Namen des Verbands die Urkunde als Ehrenpräsident und einen Gutschein für ein dreitägiges Wellnesswochenende in Merlischachen.
Auch die Laufentaler wurden tüchtig geehrt. Im Juni letzten Jahres fand in Laufen das Kantonalgesangfest statt, der Anlass war perfekt organisiert und ein grosser Erfolg. Walter Jermann als OK-Präsident, Peter Huwiler als OK-Vizepräsident und Präsident des Männerchors Dittingen sowie Peter Lüthi als Marketing/Festwirtschaftschef und Präsident des Gemischten Chors Röschenz wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Sie und die Mitglieder beider Vereine trugen wesentlich dazu bei, dass das Fest in bester Erinnerung bleiben wird. Der Dittinger Hannes Huwiler wurde schliesslich als neuer Sekretär des Chorverbands ernannt.
«Sie sind wichtig für die Kultur, die Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt», rief Regierungsrat Urs Wüthrich in seinem Grusswort den Anwesenden zu. Zum Lied «Ich weiss ein Fass im tiefen Keller», das vom Männerchor Dittingen lebendig vorgetragen wurde, frotzelte Wüthrich, dass punkto Kulturausgaben im Baselbiet das Fass leider nicht mehr viel enthalte.
Die Delegierten nahmen es gelassen und beschlossen ihre Versammlung singenderweise mit dem Kanon «Dona nobis pacem». Die Freude am Singen war nicht vergangen und ein kleines Stück Frieden in dieser hektischen Welt erreicht.