Birsbrücke nimmt Gestalt an
Die Arbeiten an der neuen Birsbrücke in Zwingen sind voll im Gange. Der Anschluss an den Kreisel der Baselstrasse ist im Bau, derjenige an die Hinterfeldstrasse durchs Dorf erfolgt später.

Von Jürg Jeanloz
Die lang ersehnte Birsbrücke in Zwingen ist im Rohbau fertig. Der Jahrhundertfrühling hat den Arbeitern nicht nur traumhaftes Wetter, sondern auch kein Hochwasser gebracht. Der Brückenbelag kann Ende Jahr aufgetragen werden. Neben zwei abgetrennten Gehwegen, werden zwei markierte Velostreifen und zwei Fahrbahnen auf der 14 Meter breiten Brücke eingerichtet.
Umso schwieriger ist die Verkehrssituation auf der Baselstrasse. Die neue Brücke muss nordseitig trompetenförmig ausgebaut werden, damit die Fahrzeuge direkt in den noch zu bauenden Kreisel einmünden können. Schritt für Schritt wird vom Ufer der Birs der Bau Richtung Norden weitergetrieben. «Wir streben an, dass die Basel- und Laufenstrasse auf dieser Baustelle immer zweispurig befahren werden können», versichert Ivo Kaufmann, Projektleiter beim Baselbieter Tiefbauamt. Eine grosse Herausforderung für die Planer, um den zähflüssigen Verkehr einigermassen in Gang zu halten.
Sobald der Kreisel und der Brückenanschluss Nord erstellt sind, wird im Sommer 2012 der Anschluss an die Hinterfeldstrasse in Angriff genommen. Diese Arbeiten dauern bis Ende 2012, worauf die neue Birsbrücke dem Verkehr übergeben werden kann. 2013 wird dann die alte Birsbrücke abgerissen. Nach dem Abbruch kann der Dorfkern im Bereich Löwenplatz durch die Gemeinde Zwingen neu gestaltet werden.
Die Kosten für die neue Brücke bewegen sich im vorgegebenen Rahmen des Budgets. Der Landrat hat für die neue Brücke, für die Korrektion der Ortsdurchfahrt und die Fischgängigkeit der Birs einen Kredit von 15,6 Milllionen. Franken gesprochen.
Hochwasserschäden sind in diesem Bereich der Birs nun wesentlich weniger zu erwarten. Die Situation ist durch die tiefere Flusssohle verbessert worden. Dank der letztes Jahr erstellten Blockrampe können Forellen, Äsche und Barben flussauf und abwärts schwimmen und sich mit ihren Artgenossen treffen. Dazu wurde das alte Wuhr abgebrochen, eine 3,5 Meter hohe Betonschwelle quer über der Birs. 2,5 Tonnen schwere Steine wurden im Flussbeet mit Beton verankert und weitere Steine so verkeilt, dass sie nicht weggeschwemmt werden. Dazwischen entstanden kleine Teiche, in welchen die Fische ideal laichen können.
Ungeklärt bleibt der Bau eines neuen Kleinkraftwerks, das einige Meter flussabwärts der neuen Brücke erstellt werden soll. Gegen den Bau wehren sich die Fischer. Ob der Fukushima-Effekt die Einstellung der Gegner mildert, ist fraglich.