Banntag unter der Obhut des Heiligen Wendelin

Blauen begeht seinen Bann nur alle zwei Jahre. Dieses Jahr feierte die Banntagsgemeinde ihr gemütliches Zusammensein nach gemachten Grenzerfahrungen im Angesicht der Wendelinskapelle.

Aller guten Banntagdinge sind drei: Verpflegung, Musik und die Wendelinskapelle. Hier der Musikverein Blauen in Aktion. Fotos: Roland Bürki

Aller guten Banntagdinge sind drei: Verpflegung, Musik und die Wendelinskapelle. Hier der Musikverein Blauen in Aktion. Fotos: Roland Bürki

Lüpfige Ländlermusik: Die «Örgeli Freaks» geben Vollgas.

Lüpfige Ländlermusik: Die «Örgeli Freaks» geben Vollgas.

Wir haben den Wald nicht von unseren Vorfahren geerbt, sondern von unseren Kindern gepachtet», zitierte Ruedi Schmidlin, Präsident der organisierenden Burgerkorporation Blauen, während der Bannbegehung zum Hofgut Kleinblauen ein altes Indianersprichwort. Anlass genug für ihn, die Entwicklung des Waldes seit dem Ende der Eiszeit bis zum heutigen Waldsterben und Klimawandel Revue passieren zu lassen. «Der Wald bietet Lebensraum für Fauna und Flora, er liefert Holz für Energie und Bau, bietet Schutz vor Naturgefahren, liefert Trinkwasser und Sauerstoff und gewinnt zunehmend an Bedeutung für Erholung und Freizeit», unterstrich der Burgerpräsident die Bedeutung der Bürgergemeinden und Burgerkorporationen als grösste Waldbesitzer im Kanton, welche sich die Pflege und Erhaltung des Waldes auf die Fahne geschrieben hätten. Dass heute etwa das Sterben der Eschen Besorgnis auslöse, verhehlte Schmidlin nicht. Vielmehr gelte es, gemäss dem Indianersprichwort Sorge zum Wald zu tragen. Das tut vor allem auch Revierförster Markus Schmidlin, der unterwegs über die Forstarbeiten orientierte. Sorge zu den gut 150 Banntäglern trug aber auch die Burgerkorporation mit vollzähligem Burgerrat und die mitzahlende Einwohnergemeinde, die mit den beiden Gemeinderätinnen Juliette Demond und Waltraud Zindel aufwartete. «Wir trafen am Blattenpass auf ein tolles, vielseitiges Apérobuffet», freute sich von Seiten der Bevölkerung eine strahlende Banntäglerin namens Marianne und vermutete, wohl deshalb seien ihnen von der dort aufkreuzenden Pfeffinger Banntagsrotte drei Personen bis zur Festwirtschaft hier in Kleinblauen gefolgt. Und das nicht zu Unrecht, liessen doch hier die vier «Örgeli Freaks» die Stimmung unter dem Partyzeltdach hochgehen. «Wir spielen vor allem tradtionellen, rassigen «Jenny-Stil» nach dem Bündner Josias Jenny, ebenso aber auch Kompositionen von Kasi Geisser», verriet einer der vier Musiker dem Wochenblatt. Mit Wurst und Brot sowie dem feinen Banntag Bier schienen die helfenden Damen der Burgerkorporation noch eine Schippe Gemütlichkeit draufzulegen, sang doch die Banntagsschar das «Blauner Lied» gespielt vom Musikverein Blauen unter der Leitung von José Martin Blanco aus vollen Kehlen mit. Besonderen Applaus gab es auch für die «Mimi, die ohne Krimi» nie ins Bett geht. Aber ins Bett gehen wollte hier angesichts der historischen Wendelinskapelle und der einmaligen Aussicht ohnehin niemand. 1666 erbaut ist die Kapelle dem Schutzpatron der Bauern, des Viehs und neu auch der Umwelt samt Walde geweiht. «Wenn man den Banntag nur alle zwei Jahre feiert, geniesst man ihn doppelt», erklärte der «Berufs-Blauner» Josef Marquis das Sitzleder der hiesigen Banntägler. Ja, da durfte man mit Fug und Recht das nächste banntaglose Jahr mit einem zweiten Banntagbier begiessen.

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