Aufbruch mit Hindernissen

Die Grünen wollen im Laufental Fuss fassen. Im Weg stehen ihnen jedoch Personalprobleme und zwei ähnlich gesinnte Parteien.

Wollen die Grünen Region Laufen auf die Erfolgsspur bringen: Vorstandsmitglieder Rosmarie Lötscher, Angelo Bolzern und Rolf Zimmerli. Foto: Raphael Joray
Wollen die Grünen Region Laufen auf die Erfolgsspur bringen: Vorstandsmitglieder Rosmarie Lötscher, Angelo Bolzern und Rolf Zimmerli. Foto: Raphael Joray

Am 7. Januar des vergangenen Jahres, gerade noch rechtzeitig vor den Landratswahlen Anfang Februar, gründeten die Grünen eine Sektion im Laufental. Selbsterklärtes Ziel war ein Sitzgewinn. Doch die Rechnung ging nicht auf. Der Wähleranteil schrumpfte im Wahlkreis Laufen gegenüber den letzten Wahlen gar von rund 6,2 auf rund 4,6 Prozent.

Dass ein Monat nicht reicht, um eine Partei aufzubauen, die auch Wahlerfolge verbuchen kann, ist klar. Für Sektionspräsident Gabriel Hofer geht die Aufbauarbeit denn auch jetzt erst richtig los. Am vergangenen Freitag fand die erste Mitgliederversammlung seit der Parteigründung im Café Sunneschyn in Zwingen statt. Diese stehe ganz «im Zeichen eines Aufbruchs», teilte Hofer auf dem Einladungsschreiben mit. Leider war er selbst aus familiären Gründen kurzfristig verhindert.

An seiner Stelle begrüsste Dr. Angelo Bolzern die Anwesenden und leitete den Abend mit einem Vortrag über sein Spezialgebiet, die Spinnenforschung, ein. Der Arachnologe aus Wahlen hat bisher über 80 Spinnenarten entdeckt, von denen er zwei nach seinen Söhnen benannte.

Im offiziellen Teil der Versammlung hob Rosmarie Lötscher die erfolgreichen Aktionen der Partei der letzten Monate hervor. Dazu zählte der Besuch des neuen Ricola-Gebäudes mit dem Team Maya anlässlich des Nationalratswahlkampfes sowie die Sammelaktionen für die eidgenössische Fairfood- und die kantonale U-Abo-Initiative. Dieses Jahr will man unter anderem mit einer «Birs-Putzete» im Rahmen des nationalen Clean-Up-Day vom 10. September auf sich aufmerksam machen. «Wir werden unsere Sichtbarkeit im Laufental erhöhen», so Lötscher.

Bei den anschliessenden Vorstandswahlen offenbarte sich das Hauptproblem der Partei: Von den knapp zehn Anwesenden waren nur die Vorstandsmitglieder Lötscher, Bolzern und Zimmerli auch Mitglieder der Grünen Region Laufen und somit stimmberechtigt. Der Vorstand musste sich selbst wiederwählen. Die übrigen Anwesenden waren mehrheitlich Grüne aus anderen Sektionen – es fehlt an einer Laufentaler Parteibasis.

Beim Aufbau einer solchen kommt erschwerend hinzu, dass die Grünen im Laufental im direkten Wettbewerb mit den sich ebenfalls erst in einer Aufbauphase befindenden Grünliberalen und Grünen-Unabhängigen stehen, und zwar sowohl um Mitglieder als auch um Wähler. Der von Hofer angekündigte Aufbruch gestaltet sich unter diesen Umständen also umso herausfordernder.

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