Auf den Spuren der Mörder

Denise Jost und Mathias Kressig lieben Krimis und Rätsel. Aus dieser Leidenschaft entstanden zwei Schnitzeljagden durch Laufen. Die eine verfolgt die Spuren zweier Mörder, die vor knapp 90 Jahren einen Menschen in der Schachlete umbrachten.

Die Mörder gingen durchs Wassertor: Denise Jost und Mathias Kressig haben zwei Mysterie-Walks erfunden. Der eine beruht auf einer wahren Kriminalgeschichte. Foto: Gaby Walther
Die Mörder gingen durchs Wassertor: Denise Jost und Mathias Kressig haben zwei Mysterie-Walks erfunden. Der eine beruht auf einer wahren Kriminalgeschichte. Foto: Gaby Walther

«Meine Grossmutter konnte sich noch gut an den Fall erinnern. Die Polizei gab damals die Weisung, das Haus nicht zu verlassen», erzählt Denise Jost. In der Schachlete war im Januar 1934 ein Mann umgebracht worden. Zuvor hatten die beiden Mörder in Basel eine Bank überfallen und fünf Menschen getötet. Schliesslich wurden sie gefasst bzw. von der Polizei erschossen. Der Fall erregte weit über die Region hinaus Aufmerksamkeit.

Der Schriftsteller Alex Capus hat in seinem Roman «Fast ein bisschen Frühling» den Fall zu Papier gebracht. Nun haben Denise Jost und Mathias Kressig die Geschichte ausgegraben und darauf beruhend einen Mystery-Walk auf den Spuren der Mörder durch Laufen gestaltet. Die Männer sollen in den Wäldern der Schachlete ihr Vermächtnis hinterlassen haben. Dieses gilt es aufzuspüren — was nur gelingt, wenn die Rätsel auf der 4,5 Kilometer langen Strecke gelöst werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Lehrerin und der Lehrer, beide unterrichten an der Sekundarschule in Laufen, zusammenarbeiten. Kressig schreibt Kriminalbücher, Jost arbeitet als Co-Autorin und Lektorin mit, ebenso entwickeln sie mit Schülerinnen und Schülern Klassen­krimis und ähnliche Aktivitäten. Die Faszination für Krimis und Rätsel haben Jost und Kressig bewogen, zwei Mysterie-Walks in Laufen zu erfinden und anzubieten. Für den administrativen Aufwand ist Kati Kressig, Mathias’ Frau, zuständig.

Live-Akteur und Vertonung geplant

Der Mysterie-Walk «Vermächtnis» soll Ende Oktober im Angebot sein. Bereit und schon erprobt ist die Schnitzeljagd «Mixtur». Die 2,5 Kilometer lange Jagd zieht sich durchs Stedtli. In einem Reisekoffer, an und in dem viele Schlösser darauf warten, geknackt zu werden, sind die Hinweise versteckt. «Die beiden Erlebnistouren eignen sich optimal für Gruppen von zwei bis fünf Personen ab zwölf Jahren», erzählt Kressig. Eine bis fünf Personen bezahlen zwischen 80 und 100 Franken je nach Mystery-Walk, ab sechs oder mehr Personen beträgt der Preis für alle Herausforderungen 125 Franken. 90 bzw. 120 Minuten Zeit muss für eine der beiden Touren eingerechnet werden. Die Koffer mit den Hinweisen werden von Marisa Hänggi während der Öffnungszeiten im Bistro Nöis ausgehändigt. Dort wäre auch ein Apéro vor oder nach der Tour möglich. Ausserhalb der Öffnungszeiten bringen Jost oder Kressig den Koffer der Gruppe vorbei.

Bei der Variante «Vermächtnis» ist es möglich, einen Live-Akteur zu buchen. Dieser, in Gestalt eines ehemaligen Polizisten, wird als Teil der Geschichte die Gruppe begleiten, helfen, manchmal aber auch weitere Steine in den Weg legen. «Wir sind auch dabei, die Tour vertonen zu lassen, sodass die Hinweise über QR-Code abgehört werden können», erzählt Mathias Kressig. Denise Jost fügt an, dass sie bereits weitere Ideen zum Ausbau des Angebots und für Exitgames zum Ausleihen für zu Hause hätten.

Weitere Infos mit spannendem Link zum Mordfall unter: www.kressigbooks.com/mystery-trail.

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