Abgeschoben ins Altersheim

Die Theatergruppe Blauen hat auch in diesem Jahr ein lustiges Theaterstück einstudiert. Am kommenden Freitag ist Premiere.

Leben im Altersheim: (v.l.) Myriam Schwyzer, Silvia Tarda und Marina Costantini spielen die Bewohnerinnen des Heims. Foto: Gaby Walther
Leben im Altersheim: (v.l.) Myriam Schwyzer, Silvia Tarda und Marina Costantini spielen die Bewohnerinnen des Heims. Foto: Gaby Walther

Mit der Komödie «D’Muetter und der Ängel» wird ein aktuelles Thema aufgegriffen. Es geht darum, dass ein älterer Mensch seine letzten Tage unfreiwillig im Altersheim verbringen soll. «Bei der Auswahl des Theaterstücks schaue ich einerseits auf die Anzahl der zu vergebebenen Rollen, in diesem Fall hatte ich sieben Schauspielerinnen und drei Schauspieler zur Verfügung, und andrerseits ist es mir wichtig, ein Stück auszuwählen, das mich berührt und aus dem Leben gegriffen ist» erklärt die Regisseurin Tamara Jeisy Brodbeck.

In der aktuellen Komödie ist es Eleonora Reinprecht, 76 Jahre alt, welche wegen eines Oberschenkelhalsbruchs in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt ist und nun ins Altersheim abgeschoben wird. Sofort wird auch ihr Häuschen verkauft, es gibt also keine Rückkehr. Eleonora ist frustriert, da erscheint ihr auch noch der Todesengel. Doch sie weigert sich, ihm zu folgen, und handelt stattdessen drei Wünsche aus. Sie will unter anderem beim Sohn wohnen und sie will sich nochmals verlieben. Doch die Wunscherfüllung verläuft nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat.

In die Rolle der Eleonora schlüpft Ruth Höfler, welche seit über 20 Jahren bei der Theatergruppe aktiv ist. Diese Erfahrung ist spürbar. Mit schauspielerischer Hingabe spricht sie ihren langen Texte und kurvt geschickt mit dem Rollstuhl über die Bühne, als würde sie sich immer so fortbewegen. Aber auch die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler geben alles und überzeugen mit ihrer Darstellung der Charaktere. Als strenge Leiterin des Altersheims hat sich Géraldine Köbberich sogar extra die Haare dunkel färben lassen. «Bei der Vergabe der Rollen achte ich darauf, dass meine Leute sich schauspielerisch weiterentwickeln können», erzählt Tamara Jeisy. Zum vierten Mal führt sie in Blauen Regie und nimmt dafür den langen Weg von Arboldswil auf sich.

Die Theatergruppe Blauen besteht aus rund 30 Leuten, denn natürlich braucht es nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter der Kulisse engagierte Personen. So muss zum Beispiel im aktuellen Stück die Bühne fünfmal umgebaut werden, denn die Szenen spielen an fünf verschiedenen Orten.

Seit Oktober beschäftigt sich die Gruppe mit dem Dreiakter, geübt wird einmal pro Woche, hin und wieder auch am Wochenende und vor den Aufführungen noch häufiger. Das Stück wird sechsmal aufgeführt. Am Sonntagnachmittag sind Bewohnerinnen und Bewohner der Alters- und Pflegeheime und der Behindertenheime eingeladen, die Komödie gratis zu besuchen, ebenso ist dann der Eintritt für Jugendliche bis 16 Jahre frei. Mit dem Erlös vom Kuchenbuffet zeigt sich der Verein noch einmal sehr sozial und spendet den Betrag von erfahrungsgemäss rund 3000 Franken an eine wohltätige Organisation. Für die Festwirtschaft stehen der Turn- und Sportverein sowie die Feldschützengesellschaft von Blauen im Einsatz.

 

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