90-jährig und kein bisschen müde

Zur Geburtstagsfeier der 90-jährigen Feuerwehr-Spritze Omeli trafen im Stedtli Laufen über 100 Oldtimer ein. Vom Velo-Solex über den Rolls Royce, MG, Citroën bis den zu antiken Feuerwehrautos war alles zu bewundern.

Geburtstagskind: Omeli mit Ehrengästen. Fotos: Jürg Jeanloz

Geburtstagskind: Omeli mit Ehrengästen. Fotos: Jürg Jeanloz

Vorstand Feuerwehrverein: (v.l. ) Vizepräsident Hansjörg Gygi, Präsident Andreas Frey und Omelifahrer Tiziano Formenton.

Vorstand Feuerwehrverein: (v.l. ) Vizepräsident Hansjörg Gygi, Präsident Andreas Frey und Omelifahrer Tiziano Formenton.

So viele wertvolle Karossen hat das Stedtli Laufen noch nie beherbergt. Intensiver Benzingeruch und nostalgische Hornstösse gaben das notwendige Ambiente. Ein schwarzer Rolls-Royce 1935 vor dem Chäslädeli, ein Packard 1928 vor dem Interdiscount, ein grüner Bührer Traktor vor dem Stedtli-Coiffeur und ein Maybach 1937 vor der Boutique dies & das. Rund um die Oldtimer standen Herr und Frau Schweizer und bestaunten die prachtvollen Blechkonstruktionen, die glänzigen Zierleisten, die feudalen Ledersitze und die Armaturen aus wertvollen Hölzern. Immer wieder fuhren neue Oldtimer ein und suchten sich irgendwo ein Plätzchen. Für einmal stand das Parkplatzregime nicht unter den gestrengen Stadtpolizisten, sondern unter den freundlichen Helfern des Feuerwehrvereins der Stadt Laufen. Zwischen den teuren Karossen kurvte das altehrwürdige Omeli herum, das mittlerweile 90-jährig wurde. Wie Chauffeur Tiziano Formenton bestätigte, machte dem betagten Gefährt das heisse Sommerwetter zu schaffen. Der Motor streikte beim Anlassen, so dass Vereinspräsident Andreas Frey die Zuschauer aufforderte, einmal kräftig zu klatschen, um den vierzylindrigen Saurermotor zu neuen Leistungen anzuspornen.

Wie Frey ausführte, wäre das vom Hochwasser 1973 überflutete Museumsstück beinahe auf dem Kinderspielplatz gelandet, bevor sich Guido Stähli und Paul Hof entschlossen, der alten Dame mittels vieler Handwerkerstunden neues Leben einzuhauchen. Heute ist die älteste noch fahrbare Automobilspritze wieder fit. Während des ganzen Sonntagnachmittags tuckerte Chauffeur Tizi mit Gästen herum, die seitwärts auf zwei Bänken Platz nahmen. Am Morgen waren die Jahrgängerinnen und Jahrgänger 1926 mit dem Omeli angeholt worden.

Zum Geburtstagsfest lud Vizepräsident Hansjörg Gygi auch Altnationalrat und SP-Ikone Helmut Hubacher ein, der ebenfalls 90-jährig geworden war. Er feiere ausgerechnet an diesem Sonntag den Geburtstag seiner Frau Gret, weshalb er die freundliche Einladung ausschlagen müsse, zitierte Gygi den bekannten Basler Politiker. Aus Haltingen, Lörrach, Witterswil und Wangen waren stramme Männer mit antiken Feuerwehrautos angereist und parkierten sie auf dem Rathausplatz. Wie ein Mauerblümchen nahm sich das Omeli neben den nostalgischen roten Kraftwagen aus. Zum Dank ihres Besuchs schenkte Formenton den auswärtigen Feuerwehrleuten eine Urkunde des gastgebenden Feuerwehrvereins. Die Haltinger Feuerwehrleute revanchierten sich unter dem Applaus der vielen Gäste mit hochgradigem Branntwein, worauf Peter Renz einen strammen Marsch anstimmte.

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