Harter Stein und weicher Pinselstrich

Der Maler Gerhard Vitt und der Bildhauer Umberto Maggioni zeigen ihre Werke in der Galerie Alts Schlachthuus.

Freunde: Gerhard Vitt (l.) und Umberto Maggioni stellen gemeinsam aus.  Foto: Gaby Walther
Freunde: Gerhard Vitt (l.) und Umberto Maggioni stellen gemeinsam aus. Foto: Gaby Walther

Die glatten Oberflächen und geschwungenen Formen verlocken den Besucher, die Skulpturen anzufassen und die Schönheit des Steins auch mit dem Tastsinn zu erfassen. Man dürfe die Kunstwerke berühren, meinte Giuseppe Gerster, der an der Vernissage vom letzten Freitag die Einführungsrede zur Ausstellung der Bilder von Gerhard Vitt und Skulpturen von Umberto Maggioni hielt. Die Werke der Künstler sind in der Galerie Kulturforum Laufen bis zum 4. November zu bewundern.
Gerhard Vitt, fasziniert seit Kindheit vom Zeichnen und Malen, Architekt und Mitbegründer des «Brauerei-Chällers», nutzt seit seiner Pensionierung vor zehn Jahren die Zeit in seinem Atelier in Delémont noch intensiver, um sich der Kunst zu widmen. Quasi als Geschenk zu seinem 75. Geburtstag durfte der in Röschenz wohnende Künstler seine Bilder nun zum zweiten Mal in der Galerie in Laufen ausstellen. Von den Landschaftsbildern aus früheren Schaffenszeiten haben sich Vitts Bilder weiterentwickelt zu expressionistischen Seelenlandschaften. In den abstrakten Werken setzt sich der Künstler mit seinen Emotionen und Stimmungen auseinander. Es sei die spontane «Niederschrift» psychischer und physischer Regungen, so Vitt. Traumboot, tanzende Elfen, Ikarus oder Homage à Coghuf, in Erinnerung an den jurassischen Künstler, nennt Vitt seine Werke. Die sanften Farben und schwungvollen Pinselstriche lassen den Betrachter in eigene Assoziationen abtauchen.

Einen Gegensatz zu den Bildern bilden die Skulpturen von Umberto Maggioni. Der Künstler lebt und arbeitet in Belphrahon bei Moutier und nahm schon an etliche Ausstellung im In- und Ausland teil. Seine rechteckigen Marmorgebilde offenbaren weibliche Rundungen, überraschen mit Einschnitten und lassen unterschiedliche Interpretationen zu. Der Körper wird reduziert dargestellt, nicht alle Einzelheiten werden nachgebildet, sondern der Kern des Lebens im übertragenen Sinn vermittelt.

Die gut besuchte Vernissage wurde musikalisch untermalt von der Band «Challab», welche mit Blues und Jazz verzauberten.

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