Die Neugier als wirtschaftlicher Antrieb

Die Schwarzbuben und Laufentaler wissen, was sie wollen — und bekommen es, hiess es am legendären Neujahrsempfang in der Fabrikhalle von Dave Pflugi.

Genuss für alle Sinne: Neujahrsempfang mit Häppchen, Reden und Kunstbetrachtungen. Foto: Bea Asper
Genuss für alle Sinne: Neujahrsempfang mit Häppchen, Reden und Kunstbetrachtungen. Foto: Bea Asper

«Es wird ein gutes Jahr werden», lautete die Botschaft am Neujahrsempfang der Promotion Laufental und des Forums Schwarzbubenland. Zuversichtlich zeigten sich nicht nur die Regierungsrats­mitglieder Toni Lauber (BL) und Brigit Wyss (SO), sondern auch Luca Pertoldi, Mitglied der Geschäftsleitung bei der BLKB. Mit Verweis auf die Krise im Osten Europas sprach er davon, dass man zwar mit einer Inflation rechnen müsse. Diese sei aber verkraftbar, es gebe ein Comeback von positiven Renditen und es gebe Anzeichen dafür, dass sich das langfristige Investieren lohnen werde. Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel, nahm als Vergleich das OK der Skirennen von Adelboden. Dieses finde trotz erschwerter Rahmenbedingungen Wege und Möglichkeiten, den Weltcup-Anlass durchzuführen, obwohl der Schnee fehlt. Nach Ansicht von Toni Lauber muss man sich bezüglich Durchsetzungsvermögen um die Laufentaler keine Sorgen machen: «Die wissen, was sie wollen und fordern es ein.» Sie würden auch die Kunst der Zusammenarbeit beherrschen. «Hier hat man erkannt, dass man miteinander mehr erreicht als gegeneinander», sagte Lauber.

Marc Scherrer, Präsident des Gewerbevereins KMU Laufental, versprühte Optimismus. Spätestens seit Corona sind sich die Gewerbetreibenden sicher, dass sie die Herausforderungen der heutigen Zeit — und seien sie noch so schwer — meistern, meinte er und ermunterte, mit neuem Elan die Dinge anzupacken. Das Symbol dazu lieferte der Ort, an dem der Neujahrsempfang stattfand. In der Fabrikhalle des Künstlers David Pflugi wird klar: Was man für einen Wunschtraum hielt, wurde wahr. Es braucht unglaubliche Vorstellungskraft, riesige Erzeugnisse zu schaffen, die je nach Blickwinkel komplett anders aussehen. Es ist das Resultat eines Machers, der angetrieben wird von einer grenzenlosen Lust, sich auf etwas Neues einzulassen — gepaart mit Fleiss und Unternehmertum. «Mit zittrigen Knien stand ich im Jahr 1998 im Büro des damaligen Fifa-Direktors Walter Gagg und es gab so viel, das gegen meine Idee sprach und trotzdem liess sie sich umsetzen», erzählte Pflugi. Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Inzwischen sind Pflugis «Victory Works» Teil der Fussballweltmeisterschaft und die Mannschaften, die in den Finalspielen gegeneinander antreten, freuen sich, wenn sie mit ihren Signaturen Pflugis Kunstwerke mitgestalten dürfen — im Bewusstsein, dass der Erlös in Hilfs­projekte für die Kinder in Afrika fliesst. «Organisatorisch ist es eine riesige Herausforderung, in der Hektik all die Spieler in das Kunstwerk miteinzubeziehen», räumte Gastredner Walter Gagg am ­Neujahrsempfang ein. «Aber letztlich schaffen wir es immer wieder», meinten Gagg und Pflugi. Aus Pflugis Fusionismus, wie er sein Schaffen nennt, und der Symbiose von Kunst und Fussball, sind menschlich tiefe Freundschaften entstanden. Gagg ist heute Präsident der Victory Works und um viele Erfahrungen reicher, die er nicht missen möchte, auch wenn man kräftemässig an Grenzen stösst. «Als ich vor kurzem aus Katar zurückgekehrt bin, standen meine Skiferien vor der Türe, doch ich wollte nur noch schlafen», berichtete Pflugi.

Am Neujahrsempfang präsentierte sich der Künstler in seinem gewohnten Tatendrang und offerierte den zahlreich erschienenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Sport, in seinen «Herz-Raum», eine Art Märchenwelt, einzutauchen. Die Wirkung dieses raumumfasssenden Kunstwerks aus 24 verschiedenen Schichten ist berauschend. Damit schloss sich der Kreis der Botschaft «alles ist möglich» und machte den Neujahrs­empfang mit seinem Gedankenaustausch und den kulinarischen Köstlichkeiten definitiv zu einem Genuss für alle Sinne.

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