Zwei junge Schauspieltalente aus dem Laufental

Sechs jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, unter ihnen Ellen Walther aus Roggenburg und Philipp Stevens aus Grellingen, setzen sich im Stück «Sing me a love song!» des ­Jungen Theaters Basel auf unkonventionelle Art und Weise mit der Liebe auseinander.

«Sing me a love song!»: (v.l.) Philipp Stevens, Dilan Graf, Ellen Walther und Hasan Sevi in Aktion. Foto: zVg/Uwe Heinrich
«Sing me a love song!»: (v.l.) Philipp Stevens, Dilan Graf, Ellen Walther und Hasan Sevi in Aktion. Foto: zVg/Uwe Heinrich

Philipp Stevens, 19, hat seine Lehre als Konditor-Confiseur in der Konditorei Kern in Laufen absolviert. Ellen Walther, 23, begleitet die Leidenschaft für das Schauspiel schon lange, weshalb sie die Fachmatur Richtung Tanz, Theater und Musik abgeschlossen hat und sich jetzt an verschiedenen Schauspielschulen ­bewirbt. Kein einfaches Unterfangen, werden doch im Durchschnitt von 600 Bewerberinnen und Bewerbern nur sechs bis zwölf zur Ausbildung zugelassen. Doch wer Ellen auf der Bühne ­gesehen hat, weiss, dass sie es schaffen kann.

Als wir zusammen über das Stück diskutieren, sind die beiden mit grosser Präsenz dabei und ihre Leidenschaft für das Theaterspiel, die sich am Vorabend auf der Bühne ganz deutlich gezeigt hat, wird sofort wieder spürbar. «Findest du mich schön?» «Lieben sich deine Eltern noch?» «Denkst du oft an mich?» ­«Würdest du alles stehen und liegen ­lassen für mich?» «Fühlst du dich oft ­einsam?» «Kennst du das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch? Ja, das nennt man Angst.» Die Schauspielerinnen und Schauspieler zeigen mit durchwegs selbst geschriebenen Texten und Liedern, ­unter Einbezug eigener biografischer ­Erfahrungen oder Erfahrungen aus ­ihrem Umfeld, auf, dass die Liebe voller Gegensätze ist.

Manipulative Popsongs

Den roten Faden durch das Stück bilden einzelne Liebeslieder, deren Inhalte die jungen Leute irritieren. Popsongs ­würden uns in Sachen Liebe manipulieren, teilen mir Ellen Walther und Philipp Stevens im Gespräch mit und es sprudeln Textbeispiele analysierter Liebeslieder aus ihnen heraus, die zeigen, wie genau sie sich in den Vorbereitungen für das Stück mit dem Thema auseinander­gesetzt haben. Zwei Monate hatten sie in einem Vollzeitpensum unter Anleitung des Regisseurs Sebastian Nübling ­geprobt. Es entstand eine solche Menge an Material, dass vieles nicht ins Stück eingebaut werden konnte. Zwei Wochen vor der Premiere war noch nicht klar, welche Szenen gezeigt werden sollten. Auf einer grossen Wandtafel waren die verschiedenen eingeübten Szenen mit Post-its festgehalten. Nübling habe die Szenen auf den einzelnen Zetteln ­ausgewählt und zu einem roten Faden zusammengefügt — wie ein Kommissar, der einen Fall löse, erklärt Stevens.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler halten die Zuschauerinnen und ­Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde mit der starken Lebensenergie, dem Mut und der Bejahung von Verschiedenartigkeit, die ihr Spiel ausstrahlt, in ihrem Bann.

Reservation von Tickets unter jungestheaterbasel.ch. Die Vorstellungen laufen noch bis am 11. Februar 2023, wobei Vorstellungstermine für 2023 erst Anfang Jahr aufgeschaltet werden.

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