Laufens Rennen gegen die Zeit

Im August 2020 zog der EHC Laufen sein Zweitligateam mangels Spieler zurück und bestritt Mitte Oktober das erste und einzige Spiel in der 4. Liga. Laufen konnte am grünen Tisch aufsteigen und meldete auch wieder ein Team in der 4. Liga an. Am Samstag startet die neue Saison.

Verbesserung: Roger Stähli (links) und Dominik Imhof bringen defekte Autos wieder zum Rollen. Sie müssen mithelfen, dass auch die erste Mannschaft wieder erfolgreich läuft. Foto: Edgar Hänggi
Verbesserung: Roger Stähli (links) und Dominik Imhof bringen defekte Autos wieder zum Rollen. Sie müssen mithelfen, dass auch die erste Mannschaft wieder erfolgreich läuft. Foto: Edgar Hänggi

Roger Stähli, seit vielen Jahren Stürmer in der ersten Mannschaft, hat eine turbulente Zeit hinter sich und auch der Ausblick auf die beginnende Meisterschaft wird ihm kaum Ruhe bringen. Als Sportchef war das Smartphone in den vergangenen Wochen immer in Reichweite. Zum Glück habe er einen verständnisvollen Arbeitgeber. Stähli arbeitet in der Carrosserie Imhof und sein Chef Dominik ist einer der drei Goalies in der ersten Mannschaft. Laufens Aufstieg am «grünen Tisch» kam auch durch die Intervention von Stähli zu Stande. «Als ich feststellte, dass die 3. Liga nur sieben Teams umfasst, meldete ich mich beim Verband. Und man liess uns aufsteigen.» Am Samstag geht es für die Equipe von Stefan Schwander mit dem Auswärts-Match gegen Wohlen-Freiamt los. «Wir sind bereit, auch wenn die Vorbereitung durchzogen war. Wir haben trotz unterschiedlicher Leistungen gezeigt, dass wir über eine tolle Moral verfügen. Leider verloren wir das erste Spiel im Interkantonal-Cup auswärts gegen Wohlen-Freiamt 5:8.» Man wisse im Meisterschaftsspiel jetzt, was falsch gemacht wurde, und die Aargauer seien, so Stähli, in Reichweite. Es müsse jedoch alles stimmen. Und da legt der Sportchef seine Stirn in Falten. «Das Kader ist nicht so gross, wie es nötig wäre. Aber ich habe so viele erfolglose Gespräche mit Spielern hinter mir. Die Pandemie hat vieles verändert. Da vergangene Saison nur ein Spiel ausgetragen wurde, wollte keiner schon wieder wechseln. Zudem war es ja schon vorher nicht einfach, Spieler nach Laufen zu holen.» Und Stähli stiess vor neue Probleme. In der neuen Spielzeit benötigen Spieler, Staff und Zuschauer in Eishallen ein Zertifikat. Auch in Laufen hat es Spieler, die sich nicht impfen ­lassen wollen. «Ich wurde in der Vorbereitungszeit vom Sportchef zum Zertifikatskontrolleur. Ich musste eine Liste erstellen mit dem Stand der Spieler, ob sie ein Zertifikat haben, nur einmal geimpft, sich für die Impfungen angemeldet hatten oder ob und wann sie sich testen lassen. Mit dieser Liste machten wir dann das Aufgebot.» Da ist Laufen aber nicht alleine, nur spitzt sich deswegen die Lage zu. Der schon geringe Bestand in der zweiten Mannschaft dürfte dadurch weiter schrumpfen. Stähli meint, dass die Viertliga-Equipe wohl für die Meisterschaft abgemeldet werden müsse. In jener 4.-Liga-Gruppe 1 ziehen sich bereits die Red Wings zurück. «Wir holen schon jetzt jeden talentierten Junior ins Kader der ersten Mannschaft. Auch einen erst 15-Jährigen», erklärt Stähli. Für den Sportchef ist klar, dass der Einbau von Junioren in die erste Mannschaft forciert werden muss und man nicht mehr davon reden dürfe, es brauche Zeit. «Wenn wir etwas sicher nicht mehr haben, dann Zeit.» Laufen hat einige Spieler, die seit Jahren in der ersten Mannschaft spielen und das Rückgrat des Teams bilden. Doch die kommen allmählich in ein Alter, wo man sich einen Rücktritt oder Wechsel zu den Senioren überlegt. «Wir hoffen, dass sie noch drei, vier Jahre dabeibleiben. Das ist für den Einbau der Jungen wichtig. Man kann so einen jungen einem erfahrenen Spieler zur Seite stellen, sodass er profitieren kann. Viel Zeit bleibt jedoch nicht, sonst haben wir dann plötzlich kein Aktivteam mehr.» Der Sportchef betont, dass er nicht Schwarzmalerei betreibe, sondern einfach in Erinnerung rufe, dass es praktisch fünf vor zwölf sei. Stähli sieht ­Wohlen-Freiamt, die Argovia Stars und Herrischried als Gruppenfavoriten. Der Klassenerhalt, so Stähli, sei das Minimalziel. «Unser Ziel ist ein Platz im Mittelfeld und wir wollen die Favoriten ärgern.»

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