Beeindruckende Solidaritätsaktion

Nach dem Inferno an der Wahlenstrasse in Laufen stehen die betroffenen Unternehmer vor Schutt und Asche. Sie sind aber nicht ohne Dach über dem Kopf.

Grossbrand: Rund um das Industrieareal an der Wahlenstrasse in Laufen brannte es am Freitagmorgen lichterloh. Foto: zvg
Grossbrand: Rund um das Industrieareal an der Wahlenstrasse in Laufen brannte es am Freitagmorgen lichterloh. Foto: zvg

Die durch den Brand geschädigten Gewerbetreibenden sind nicht allein. «Innert weniger Stunden trafen sehr viele Unterstützungsangebote ein», sagt Roman Bucher von der IG Laufen. Diese wurden über verschiedene Kanäle in den sozialen Medien verbreitet. Der Gewerbeverein KMU Laufental und die Promotion Laufental starteten einen Aufruf und setzten sich dafür ein, die Hilfsangebote zu koordinieren. Wirtschaftsförderer Thomas Boillat kann seit Mittwochabend auf folgende Webseite verweisen:  http://www.kmu-laufental.ch/wahlenstrasse.

Er zeigt sich sehr beeindruckt von der grossen Solidaritätsaktion. «Aufgrund des Aufrufes haben sich innert 24 Stunden 44 Angebote ergeben, die explizit für die Mieter an der Wahlenstrasse an uns gesandt wurden. Es sind 22 Büroarbeitsplätze und 22 Lagermöglichkeiten, Gewerberäume und Abstellplätze.» Die Region zeigt einmal mehr, dass sie etwas Besonderes ist. Viele Unternehmen haben spontan ihre Hilfe angeboten, indem sie Flächen in ihren Immobilien frei räumen — damit die betroffenen Gewerbetreibenden zumindest wieder ein Dach über dem Kopf haben. Viele von ihnen haben letzte Woche in den Flammen an der Wahlenstrasse in Laufen ihr gesamtes gewerbliches Hab und Gut verloren.

Es war ein Inferno, das noch lange in Erinnerung bleiben wird, erklärt das Kommando des Verbandes Stützpunktfeuerwehr Laufental. Der Alarm war bei der Feuerwehr in der Nacht auf Freitag kurz nach drei Uhr eingegangen. Bereits bei der Anfahrt sei dem Einsatzleiter klar geworden, dass dieser Alarm alles Bisherige übertraf. «Es war umgehend Grossalarm ausgelöst worden.» Unterstützung eilte heran aus dem benachbarten Baselbieter Bezirk, dem Schwarzbubenland, aber auch aus der Stadt Basel. 180 Angehörigen der Blaulichtorganisationen verdankt die Region, dass noch grösserer Schaden verhindert werden konnte. Personen wurden keine verletzt. Die Mitarbeiter der ABC-Wehr konnten Entwarnung geben: Die Untersuchungen liessen nicht darauf schliessen, dass Giftstoffe weiteren Schaden anrichten. Hingegen führte belastetes Löschwasser im benachbarten Wahlenbach zu einem Fischsterben.

Mit vereinten Kräften war es den Einsatzkräften gelungen, das Inferno einzudämmen und zu löschen. Doch mehrere Dutzend Gewerbetreibenden haben ihre Werkstatt, ihr Lager, ihre Büroräumlichkeiten, ihr Inventar verloren. Die Summe des Schadens ist noch Gegenstand von Abklärungen.

Auch zur Brandursache konnte Polizeisprecher Roland Walter bis Dienstag keine Angaben machen. Die Untersuchung der Brandursache werde durch die Kriminalpolizei der Polizei Basel-Landschaft in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft vorgenommen. Einerseits werden durch die Ermittler diverse Abklärungen am und über den Brandplatz gemacht. Dazu gehören diverse Befragungen von Anwohnern, ­Zeugen, Geschäftsinhabern. Zum anderen wird der Brandplatz durch die Forensik auf mögliche Spuren, die als Brand­ur­sache infrage kommen, untersucht. Dazu gehören in einer ersten Phase auch die möglichst genauen Abklärungen der Örtlichkeit des Brandausbruches. «In einer zweiten Phase erfolgen Überprüfung von Spurenmaterial im Labor», erklärt Walter und stellt klar: «Der Schadenplatz ist zur Zeit noch nicht frei­gegeben, weshalb die Mieter ihre Räumlichkeiten noch nicht aufsuchen können.»

 

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