Aussicht auf ein warmes Bett

Was selbstverständlich klingt, ist noch lange nicht Realität. Nur zu oft suchen suchtabhängige, ausgegrenzte oder psychisch kranke Menschen ein Dach über dem Kopf. Der Verein «LaufeHuus» wünscht sich deshalb eine Liegenschaft, um Sozialwohnungen mit integrierter Notschlafstelle anbieten zu können.

Vorstand des Vereins «LaufeHuus»: (v.l.) Claudius Jäggi, Prisca Jeanloz, Roman Jermann, Rahel Hänggi, Susan Salomon, Irene Aellen, Regine Kokontis; es fehlt Marianne Hänggi. Foto: zvg
Vorstand des Vereins «LaufeHuus»: (v.l.) Claudius Jäggi, Prisca Jeanloz, Roman Jermann, Rahel Hänggi, Susan Salomon, Irene Aellen, Regine Kokontis; es fehlt Marianne Hänggi. Foto: zvg

Noch gibt es in der Schweiz Menschen, die aus irgendwelchen Gründen plötzlich auf der Strasse stehen und im Freien übernachten müssen. In Basel-Stadt gibt es Notschlafstellen, aber im Laufental und im übrigen Baselbiet sind solche nicht vorhanden. Obdachlose aus dem Baselbiet oder Dorneck/Thierstein bezahlen in den beiden städtischen Notschlafstellen 40 Franken pro Nacht, anstatt 7.50 für in Basel Angemeldete. Wenn kein Platz in den Notschlafstellen vorhanden ist, müssen diese Menschen in Hotels untergebracht werden. Das kostet die Gemeinden viel Geld und ist oft eine kurzfristige Lösung. Ein Armutszeugnis für unsere reiche Nordschweiz.

Sozialwohnungen

Müssen unsere bedürftigen und kranken Menschen, die im Arbeitsmarkt keine Aufnahme mehr finden, Wohnungen suchen, beginnen erst recht die Schwierigkeiten. Ideal wären kleine Wohnungen, die das Sozialbudget nicht zu stark belasten. Vielfach finden diese Menschen aber nur alte, zum Teil verlotterte Wohnungen, die für andere Menschen als unzumutbar gelten.

Projekt «LaufeHuus»

Der Verein «LaufeHuus» möchte deshalb in einer eigenen oder gemieteten Liegenschaft Wohnungen mit minimaler Begleitung durch Freiwillige anbieten. Begleitpersonen würden sich um Ausstattung, Ordnung, Gesundheit oder administrative Hilfe kümmern. Damit soll der Verwahrlosung und Vereinsamung Einhalt geboten werden. In der Liegenschaft ist zudem eine Notschlafstelle mit drei Zimmern vorgesehen, um den Hilfesuchenden für ein paar Tage Unterschlupf zu gewähren und mit ihnen eine Anschlusslösung zu finden. Der Verein nennt sie «Brückenzimmer». Eine Nachtwache auf freiwilliger Basis wäre natürlich Bedingung.

Wie der Vereinsvorstand betont, besteht die grösste Herausforderung im Beschaffen von Geld. Die Wohnungen sollen selbsttragend sein; sie sind im Hinblick auf die bedenkliche Zunahme von Sozial- und IV-Bezügerinnen und -bezügern absolut notwendig. Die Brückenzimmer sollten von den Gemeinden und Spendern getragen werden. Vom Kanton Basel-Landschaft ist wenig Unterstützung zu erwarten, da eine solche Institution zur Gemeindesache erklärt wird. Die Vereinsmitglieder arbeiten alle ehrenamtlich und hoffen, mittels Fundraising und günstigen Krediten ein geeignetes Projekt zu realisieren.

Der Verein arbeitet intensiv an Lösungen, mehr Informationen sind auf der Webseite www.laufehuus.ch zu finden.

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