Zwei Reisende in Sachen Fotografie und Malerei

In der Galerie JetztOderNie in Flüh zeigen Kaspar Burri und Dieter Ehrsam ihre Werke. Nach dem Jahr 2008 ist es die zweite Ausstellung der beiden an diesem Ort.

Bildgestaltung: Kaspar Burri (l.) befasst sich mit der Fotografie, Dieter Ehrsam bringt seine Eindrücke mit Farbe auf die Leinwand.  Foto: Edmondo Savoldelli
Bildgestaltung: Kaspar Burri (l.) befasst sich mit der Fotografie, Dieter Ehrsam bringt seine Eindrücke mit Farbe auf die Leinwand. Foto: Edmondo Savoldelli

Verschieden sind die Wege seit je, auf denen sich Künstler mit der Bildgestaltung, mit sich und ihrer Umwelt auseinandersetzen. Auch in der neuen Ausstellung der Galeristen Pia und Albert Brodmann zeigen zwei Künstler, wie unterschiedlich und gleichzeitig überzeugend die Realisierung von Bildern angegangen werden kann.

Der Binninger Kaspar Burri hat sich seit jeher mit Fotografie befasst. Sein früheres Chemiestudium hat ihm dabei geholfen, die fotochemischen Prozesse des Belichtens, Entwickelns und Fixierens beim analogen Fotografieren zu verstehen und zu steuern. Heute ersetzt jedoch der Computer die Dunkelkammer und die Bilddaten der Digitalkamera werden elektronisch entwickelt. Burri reist für seine Motive um die ganze Welt. Aus Schottland, Island, den USA, aber auch aus der unmittelbaren Nähe zum Beispiel der Chälengrabenschlucht von Hofstetten stammen seine Naturbilder. Kaspar Burri überrascht den Betrachter mit Strukturen der Landschaft, die dem Ungeübten entgehen. Wasserfälle, Felsformationen, eindrückliche Baumindividuen, farbige Erden oder Kristallbildungen von Eis und Schnee sind wunderbare Motive für seine Farb- oder Schwarzweiss-Fotografie. Die bildfüllende Stechpalme von Burg, fotografiert bei Frost, zeigt die wundersame dekorative Kraft des Winters.
Der Therwiler Dieter Ehrsam ist gelernter Zeichnungslehrer. Seine Ausbildung hat er an der Kunstgewerbeschule in Basel genossen. In einem längeren Prozess hat er sich vom eingeübten akademischen Stil befreit und im Finden von eigenen Ausdrucksmitteln einen neuen Schub für seine Arbeit erhalten. Auch Dieter Ehrsam sucht seine Motive zum Teil in der Ferne, etwa in einem Fischerdorf an der Nordsee oder im Hafen von Bremerhaven. Häufiger malt er jedoch Szenen aus der Region – Szenen, welche durch ihre Alltäglichkeit zunächst nichts Auffälliges haben, wie etwa die Tramschlaufe in Rodersdorf oder der neue Kreisel in Therwil.

Ehrsam erprobt somit seine Kunst am Bodenständigen. Er macht eine Skizze, eine Fotografie, und von diesem Ausgangspunkt geht er auf seiner Leinwand auf die Reise nach seinem Bild, durch Abstraktionen und Verfremdungen von Farbe und Form – bis er ans Ziel gelangt ist, das er als ausgewogen und stimmig erlebt. In den letzten Jahren hat die Kraft der Farbe zugenommen. Der Einsatz von kräftigen schwarzen Konturen macht seine Bilder flächiger und komplexer. Dadurch beginnen einzelne Farbfelder, obwohl im Ganzen immer gut orchestriert, richtig zu glühen.

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