Zigarrenrauch in der Kultur-Schmiede
Pia und Albert Brodmann sind unermüdlich. Sie wollen die Kultur-Schmiede Jetzt- OderNie wieder mit Leben füllen und laden an drei Tagen zum Besuch ein. Mit dabei Sohn Romeo, der seine Kreationen vorstellt.

Während es andere mit zunehmendem Alter ruhiger nehmen, brennt es Pia Brodmann wieder unter den Nägeln, wie sie in ihrer Einladung schreibt.
Trotz Corona möchten sie und ihr Mann Albert die Galerie Kultur-Schmiede JetztOderNie in Flüh wieder mit Leben füllen. Am Sonntag 13. Dezember, Samstag 19. Dezember und Sonntag 20. Dezember laden sie deshalb, unter Einhaltung der Schutzmassnahmen, von 11 bis 15 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Wenn es die Witterung zulässt, wird am 19. Dezember um 14 Uhr auf dem Vorplatz «des Dudels Kern» aufspielen.
Nebst den Karten und Büchern von Pia und den Kreationen vom Altschmiedemeister Albert bietet auch Sohn Romeo Brodmann seine Produkte an.
Leidenschaft für Zigarren
Leidenschaft ist das Wort, das einem einfällt, wenn man sich mit Romeo Brodmann unterhält. Der Koch, Autor, Journalist und Verleger von OnionMedia ist als Weiteres noch in das Geschäft der Zigarrenherstellung eingestiegen: «Ich erfülle mir damit einen Lebenstraum.» Das Zigarrenrauchen verbinde er stark mit seiner Kindheit. Als Kind sei er oft im Kiosk seine Grossmutter gewesen, und sein Vater rauche auch heute noch Zigarren. Vor zwei Jahren erhielt Romeo Brodmann die Möglichkeit, Tabak von höchster Qualität zu kaufen. Angepflanzt und in einer kleinen Manufaktur gerollt, getrocknet und fermentiert werden die Zigarren in der Dominikanischen Republik. Das Ganze erfolgt in Handarbeit und der Aufwand ist gross. Von der Pflanze bis zum fertigen Produkt braucht es 300 handwerkliche Schritte. In Brodmanns Sortiment befinden sich sechs Zigarrensorten. Als gelernter Koch habe er ein gutes Gefühl für Geschmack und Kompositionen, sagt der Lebemann und zündet sich genüsslich mit einem im Schmiedefeuer erhitztem Eisen die grosse, 17 Franken teure Zigarre an. «Je grösser der Durchmesser und je länger die Zigarre, um so mehr Duft entwickelt sich durch die durchströmende Luft», erklärt Brodmann. An den folgenden zwei Wochenenden können die Zigarren in der Kultur-Schmiede in Flüh erworben werden.
Die Kunst des Suppenkochens
Zu erwerben ist auch das soeben erschienene Buch «Die Suppen der klassischen französischen Küche». «Eine Suppe ist mehr, als gekochtes Gemüse zu pürieren», lacht Brodmann und durchschaut die Kochkünste der Journalistin. Bereits vor 8000 Jahren seien Suppen gekocht worden. Auf 400 Seiten hat Brodmann das Thema Suppe historisch aufgearbeitet, die Rezepte und Anleitungen in verschiedenen Themenkreisen angeordnet, illustriert und mit Bildabfolgen visualisiert. Während vier Jahren hat Brodmann recherchiert. «Es geht nicht um Rezepte, sondern darum, das System zu verstehen. Zum Beispiel, wie eine Bouillon aufgebaut ist. Ich habe keinen Anspruch auf Kreativität, sondern ich bereite altes Wissen auf und transferiere es in die heutige Zeit», erklärt der Autor. So richtet sich das Buch hauptsächlich an Kochprofis und interessierte Laien. Nebst der Kaufmöglichkeit in Flüh sind sowohl Zigarren wie auch das Buch online erhältlich.
Tag der offenen Tür: Kultur-Schmiede JetztOderNie, Talstrasse 57 in Flüh, Sonntag, 13. Dezember, Samstag, 19. Dezember, Sonntag, 20. Dezember, jeweils 11 bis 15 Uhr.