Die Kinder rücken näher zusammen

Mit einem Fest wurden letzte Woche der neue Doppelkindergarten und der Erweiterungsbau der Primarschule Rodersdorf feierlich eingeweiht.

Vor dem neuen Doppelkindergarten: Die Kinder der Primarschule und des Kindergartens treten gemeinsam auf. Foto: Gaby Walther

Vor dem neuen Doppelkindergarten: Die Kinder der Primarschule und des Kindergartens treten gemeinsam auf. Foto: Gaby Walther

Heimelig: Holz, runde Formen und eine Rampe mit Sitzarena, um die Höhendifferenz zu überwinden, sind Merkmaler im Inneren. Die Kindergartenlehrerin Sandra Locher führt ein Puppenspiel auf.

Heimelig: Holz, runde Formen und eine Rampe mit Sitzarena, um die Höhendifferenz zu überwinden, sind Merkmaler im Inneren. Die Kindergartenlehrerin Sandra Locher führt ein Puppenspiel auf.

Ergänzungsbau: Die Primarschule wurde mit einem passenden Holzbau ergänzt.

Ergänzungsbau: Die Primarschule wurde mit einem passenden Holzbau ergänzt.

Bildet den Abschluss des Hartplatzes: Der neue Doppelkindergarten. Fotos: Gaby Walther

Bildet den Abschluss des Hartplatzes: Der neue Doppelkindergarten. Fotos: Gaby Walther

Unterhaltung: Die Musikgesellschaft Rodersdorf tritt am Sommerfest auf.

Unterhaltung: Die Musikgesellschaft Rodersdorf tritt am Sommerfest auf.

Seit den Frühlingsferien befinden sich die zwei Kindergärten von Rodersdorf nicht mehr im Gemeindehaus, sondern im neu erstellten Doppelkindergarten auf dem Areal der Primarschule Grossbühl. «Wir haben früher schon oft mit der Primarschule zusammengearbeitet. Nun ist das klassenübergreifende Arbeiten einfacher. Der lange Weg bis zur Primarschule und zur Turnhalle fällt weg», freut sich Rahel Egloff. Als Mitglied der ­Arbeitsgruppe konnte die Kindergartenlehrerin einige Inputs zum Neubau des Doppelkindergartens einbringen. «Meine Kollegin Sandra Locher und ich schätzen die hellen Räume mit den vielen Fenstern, das gemütliche Ambiente durch das viele Holz, die kindergerechte Einrichtung in Küche und Bad sowie den Garten vor dem Gebäude», erzählt sie im ­Gespräch. Der Höhenunterschied vom Pausenplatz zum ehemaligen Schulhausparkplatz wurde in den Klassenräumen des einstöckigen Gebäudes mit Rampen und geschwungener Treppe überwunden. «Der schräge Boden und die runden Formen im Inneren machen das Einrichten etwas schwieriger, aber die arenaartige Sitzgelegenheit eignet sich gut für gemeinsame Aktivitäten», sagt Egloff.

Harmonisches Gesamtbild

Am Mittwoch vor einer Woche wurden der neue Doppelkindergarten sowie der Ergänzungsbau des Primarschulhauses mit einem Sommerfest eingeweiht. Vorführungen der Primarschule und des Kindergartens, ein Auftritt der Musikgesellschaft Rodersdorf, Puppentheater, Tanzauftritt, Führungen durch die neuen Räume sowie Stände mit Essen und Getränken luden zum Verweilen und Feiern ein.

Vom visuellen Eindruck her fügen sich die neuen Bauten mit den vertikalen Holzlamellen harmonisch ins Gesamtbild mit dem alten Schulhausteil und der modernen, 2012 errichteten Mehrzweckhalle ein. «Der eckige, eingeschossige Neubau schliesst den Schulhausplatz räumlich ab und erweitert die Schulanlage optisch. Fertiggestellt wird bis Ende der Sommerferien der Aussenraum mit Spielplatz und Garten», erklärte Remo Oser vom Architekturbüro Beck Oser Architekten bei der Einweihung.

An der Grenze der Belastbarkeit

«Das Projekt war das Herzstück des ­Gemeinderats in den letzten vier Jahren», erzählte Gemeindepräsident Thomas Bürgi in seiner Ansprache. «Braucht es die vielen Räume, die grosszügige ­Gestaltung, die Nachhaltigkeit mit Holz und Solaranlage etc.? All die Fragen waren nicht einfach zu beantworten, denn der Bau hat unser Dorf an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit gebracht. Wir haben aber ein Zeichen gesetzt für die Zukunft unserer Gemeinde. Die Bildung ist uns wichtig und wir wollen der Verpflichtung, als von Unicef ausgezeichnete kinderfreundliche Gemeinde, gerecht werden», betonte Bürgi. Der Erweiterungsbau, die Überdachung des Pausenplatzes und der Doppelkindergarten werden sich auf rund 4,6 Mio. Franken belaufen. «Nun brauchen wir einen Investitionsstopp, die Pro-Kopf-Verschuldung soll nicht über 5000 Franken wachsen», meinte Bürgi.

Ab Sommer nur eine Kindergartenklasse

«Die Nähe des Kindergartens ist pädagogisch wie menschlich wertvoll. Die Bauten werden den heutigen Anforderungen gerecht und wir können die Kinder noch kindgerechter fördern», erklärte die Schulleiterin Désirée Stuber. Sie schätze es, dass die Architekten auf die Wünsche der Schule eingegangen seien — zum Beispiel mit Nischen für Einzelarbeiten.

Zurzeit besuchen in zwei Klassen aufgeteilt 12 bzw. 14 Kinder den Kindergarten in Rodersdorf. Ab Sommer werden es nur noch 20 Kinder sein und somit wird voraussichtlich für ein Jahr nur ein Kindergarten geführt. Die Räume des zweiten Kindergartens wird die Schule nützen. «Danach rechnen wir wieder mit mehr Kindergärtlern», vermutet Désirée Stuber. In der Primarschule befinden sich im Moment rund 90 Kinder, aufgeteilt auf sechs Klassen, von der ersten bis zur sechsten Stufe.

Platz im Gemeindehaus

Mit dem Auszug des Kindergartens aus dem Gemeindehaus ist dort wieder Platz frei. Der vordere ehemalige Kindergartenraum soll in Zukunft als grosses ­Sitzungszimmer des Gemeinderats ­dienen. Der zweite Raum beherbergt die Spielgruppe.

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