Vernetzung von Offenland und Wald beispielhaft gelungen

Eine Trockensteinmauer ist das Glanzlicht des Naturprojekts «ob den Reben».

Die «Offiziellen» freuen sich über das gelungene Projekt: Vor der Trockensteinmauer strahlt (v.l.) das Quintett Felix Riegger (Mauerbauer), Christoph Gubler (Betriebsleiter Forstbetrieb), Sabine Saner (Gemeinderätin), Josef Borer (Revierförster)
Die «Offiziellen» freuen sich über das gelungene Projekt: Vor der Trockensteinmauer strahlt (v.l.) das Quintett Felix Riegger (Mauerbauer), Christoph Gubler (Betriebsleiter Forstbetrieb), Sabine Saner (Gemeinderätin), Josef Borer (Revierförster) und Samuel Nussbaumer (Forstwart). Foto: Willi Wenger

Im Rahmen einer öffentlichen Begehung hat die Gemeinde Büren am vergangenen Samstag der Bevölkerung das Natur­projekt «ob den Reben» präsentiert. Das gut fünf Hektaren grosse Gelände weist als «Glanzlicht» einen notwendigen, gegen drei Meter breiten Erdweg sowie eine Trockensteinmauer auf. Der Erdweg dient im Speziellen der Erschliessung der Fläche, damit die Heuernte abtransportiert werden kann. Aber nicht nur: Nach dem Trockenmauerbau wurden unter anderem zahlreiche Hochstammbäume, Speierlinge und Wildrosensträucher gepflanzt. Alles in allem: Das Ganze stellt ein Vorzeigeobjekt im Kanton Solothurn dar, an das die Hermann-und-Elisabeth-Walder-Bachmann-Stiftung einen sub­stanziellen Betrag beisteuerte.

Die Gemeinde Büren hat mit ihren Partnern Forstbetrieb Schwarzbubenland und dem Natur- und Vogelschutzverein Büren/Dorneckberg ein in jeder Beziehung einzigartiges Bijou geschaffen. Das Trio hat dazu beigetragen, dass die Erschliessung des Gebietes «ob den Reben» verbessert werden konnte. Und dass langfristig die notwendige Pflege für die Erhaltung der Objekte mit hoher Bedeutung für den Naturschutz gewährleistet ist und diese laufend aufgewertet werden können. Sogenannt «grünes Licht» geben mussten auch die Eigentümer von über 76 Parzellen, mit welchen entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen wurden. Die starke Hangneigung über die gesamte Wiese, welche südexponiert ist, dokumentiert eine hohe Arten­vielfalt. Diese sei existenziell für die hiesige Natur, kommentierte Förster Josef Borer, der im Speziellen auf die hohe Kleinstrukturiertheit mit Hecken, Waldrandeinbuchtungen, alten Obstbäumen oder neu bepflanzten Obstflächen hinwies. Er sagte auch, dass das wertvolle Gebiet so gesehen unglaublich strukturreich sei. Als Experte für Flora und Fauna wies er zudem auf Dutzende seltene Vogelarten und mehrere Arten Orchideen hin, die vor Ort vorkommen.

Christoph Gubler, Betriebsleiter des Forstbetriebs Schwarzbubenland, der seit 21 Jahren in Büren mit dabei ist, zeigte dem Publikum auf, dass Magerwiesen extrem wertvoll und so gesehen unverzichtbar seien. Er brachte klar zum Ausdruck, dass das Terrain «ob den Reben» ohne Wenn und Aber offen gehalten werden müsse. Dies stellt eine Vereinbarung zwischen Büren und dem Kanton Solothurn sicher. Gemäss diesem Vertrag aus dem Jahr 2000 teilen sich die Parteien die Unterhaltskosten von gegen 16000 Franken pro Jahr.

Begeistert über das gelungene Werk äusserte sich gegenüber dem «Wochenblatt» auch Gemeinderätin Sabine Saner. Sie sei vom nunmehr abgeschlossenen Projekt in jeder Beziehung angetan. «Ja, es begeistert mich und es ist für mich eine Herzensangelegenheit.» Felix Riegger schliesslich, der mit einer Zivildienstequipe die Trockensteinmauer erstellt hat, wies auf die bautechnisch anspruchsvollen Arbeiten hin. Er zeigte auf, wie viel Leben «hinter der Mauer» im Erdreich vorkomme, eine Mauer, für die 110 Tonnen Steine aus dem Laufental verbaut wurden.

Das Naturkonzept «ob den Reben», das schon seit gut 20 Jahren besteht, zeigt auf, dass in Büren nachhaltig gearbeitet wird. Biodiversität in hohem Mass ist deutlich sichtbar.

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