Über die Bücher gehen

Die Gemeindeversammlung von Büren forderte den Gemeinderat auf, für die Liegenschaft an der Hohlen Gasse 2 ein neues Konzept zu erarbeiten.

In Büren war Ausdauer gefragt: Vier Stunden lang dauerte die Gemeindeversammlung von Montagabend. Foto: Archiv/Willi Wenger

An der Gemeindeversammlung von Büren gab es viel zu besprechen. Die Traktandenliste umfasste 16 Traktanden, dafür brauchten die 36 Stimmberechtigten vier Stunden. Zwei Geschäfte wurden zur Überarbeitung zurückgewiesen — wobei der Gemeinderat aus der Versammlung Unterstützung anerboten erhielt. Gemeindepräsidentin Stéphanie Erni sorgte dafür, dass man den Ton traf, und hatte ein offenes Ohr. Die Versammlung wusste dies zu schätzen. So wurde nicht einfach kritisiert, sondern mit konstruktiven Vorschlägen suchte man gemeinsam nach Lösungen. Zum Beispiel bei der Neugestaltung des Aussen- und Pausengeländes der Primarschule. Der vom Gemeinderat beantragte Kredit von 50000 Franken erschien den Stimmberechtigten zu tief angesetzt. Sie zeigten aber auch Verständnis für die angespannte Finanzlage von Büren. Ein Versammlungsteilnehmer bot unentgeltlich seine professionelle Unterstützung bei der Projektierung an, und weitere Versammlungsteilnehmende machten den Vorschlag, auf Sponsorensuche zu gehen. So war man sich einig, dass man den aktuellen Zustand «des Urwaldes» beheben und einen attraktiven Spielplatz kreieren möchte. Dabei sollen die Kinder und Familien miteinbezogen werden. Das Projekt soll zügig an die Hand genommen und der dafür notwendige Kreditantrag an der nächsten Gemeindeversammlung beantragt werden, lautete der Beschluss.

Auch beim Traktandum «Mehrzweckgebäude / Wohnung an der Hohlen Gasse 2» beschloss die Versammlung eine Konzepterweiterung. Der Gemeinderat wollte das Mehrzweckgebäude energetisch sanieren und die Heizung ersetzen. Aus der Versammlung wurde angeregt, zuvor verschiedene Optionen zu prüfen für eine erweiterte Nutzung der Liegenschaft — insbesondere ob man mit ­Anpassungen barrierefreie Alterswohnungen realisieren könnte. Das Mehrzweckgebäude stammt aus dem Jahr 1982 und beinhaltet sieben Wohnungen und zwei Werkräume. Es umfasst auch die Feuerwehr und den Werkhof. Hier entstehen Freiräume, weil die Feuerwache von Büren nach Nuglar-St. Pantaleon verlegt wird. Die Nachbargemeinde ist neu dem Zweckverband Feuerwehr Liestal/Büren beigetreten und verfügt bei der Feuerwehr über die grösseren Kapazitäten. Nach längerer Diskussion beschloss die Versammlung, das Gebäude an der Hohlen Gasse 2 einer Gesamtprüfung zu unterziehen. Der Kreditantrag des Gemeinderates von 500000 Franken werde bis zur Unterbreitung einer neuen Vorlage zurückgestellt. Auch bei diesem Geschäft boten Versammlungsteilnehmende dem Gemeinderat an, bei der Neukonzipierung ihr Fachwissen zur ­Verfügung zu stellen.

Gemeinderat besser entschädigen

Die Arbeit im Gemeinderat werde immer anspruchsvoller, würde man alles professionalisieren, käme es die Gemeinde teuer zu stehen, attestierten Versammlungsteilnehmende in der Diskussion zur Anpassung der Dienst- und Gehaltsordnung. Der Gemeinderat beantragte, die Honorare, Entschädigungen und Sitzungsgelder für nebenamtliche Funktionen anzupassen — und stiess dabei auf grosses Verständnis. Die Pauschalen für Gemeinderäte werden auf 5000 Franken und die Entschädigung für das Vizepräsidium auf 7000 Franken erhöht. Beim Gemeindepräsidium kommt es zu einem Sprung von 10 000 Franken. Die Jahrespauschale beträgt neu 28000 Franken. Eigentlich sei dieser Betrag noch immer zu tief angesetzt. Berechnungen zeigten, dass das Präsidium einer 40-Prozent-Arbeitsstelle entspreche, gab ein Votant zu bedenken. «Auch nach der Erhöhung liegen die Entschädigungen im Vergleich mit anderen Gemeinden am unteren Rand», sagte Gemeindepräsidentin Stéphanie Erni. Der Gemeinderat erachte dies angesichts der Finanzlage und des Spardrucks als passend. «Das Geschäft wurde im Gemeinderat intensiv diskutiert.» Es sei zutreffend, die Gemeinderatsmitglieder seien operativ tätig, sie erfüllten Aufgaben, die andernorts von einer Gemeindeverwalterin oder einem Bauverwalter zu höheren Ansätzen erledigt werden. Die Versammlung verabschiedete die neue DGO einstimmig. Die Anpassung sieht auch eine Verbesserung für den Friedensrichter vor. Seine Einsätze haben zugenommen, weil heute unter Nachbarn mehr gestritten werde als früher, erklärte er an der Versammlung.

Das Budget 2025 gab zu keinen Diskussionen Anlass und wurde einstimmig genehmigt. Es sieht einen Aufwandüberschuss von 380000 Franken vor. Der Steuerfuss bleibt bei 125 Prozent.

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