Sonderausstellung zu Dreh- und Jahrmarktsorgeln

Die Geschichte und Geschichten rund um kleine und grosse Orgeln faszinieren. Das Museum für Musikautomaten in Seewen zeigt bis am 7. Januar 2024 in einer Sonderausstellung Raritäten und taucht tief ins Thema ein.

Musik schwingt mit: (vl.) Remo Ankli, Larissa Jacober und Christoph Hänggi bei der Eröffnung der Sonderausstellung. Foto: Carlo Lang
Musik schwingt mit: (vl.) Remo Ankli, Larissa Jacober und Christoph Hänggi bei der Eröffnung der Sonderausstellung. Foto: Carlo Lang

terwegs» erhalten in einer aufgebauten Stadt Einblick in eine Zeit, als Drehorgeln noch zum Stadtbild dazugehörten. Unter Schiebern kann man über Bilder und Texte noch mehr über die Objekte und die unterschiedlichen Orte und Menschen erfahren, die mit ihnen in Kontakt standen. Von Hand gemachte Musik hellte den harten Alltag ein bisschen auf. Durch Werkstattfenster und Bildschirme kann beobachtet werden, wie Drehorgeln repariert und eine Walze neu gestiftet wird. Neue Ohrwürmer verlangten nach neu geschlagenen Walzen. Man kann sagen, es war die Zeit der Märsche, Volkslieder und der Anfang des frühen Schlagers.

Christoph Hänggi, Museumsleiter, sagt über die Ausstellung: «Auf Strassen und Plätzen lockt die Musik der Dreh- und Jahrmarktsorgeln. Die Sonderausstellung ‹Unterwegs› folgt diesen Klängen und beleuchtet das gesellschaftliche Leben auf Jahrmärkten und in Hinterhöfen. Sie vermittelt diese Herkunftsgeschichten und bietet auch einen Eindruck von der Erforschung dieser Vergangenheit.»


Zwei Jahre Vorbereitungszeit

Es ist die zwanzigste Sonderausstellung des Museums, zwei Jahre lang wurde diese vorbereitet. Unter den Exponaten finden sich einzigartige Stücke: Da ist zum Beispiel die mit grosser Wahrscheinlichkeit originale Drehorgel der «Dreigroschenoper» von 1928 zu sehen, die mit rund 10 Metern Länge und 4,5 Metern Höhe einst die grösste reisende Konzertorgel der Welt war oder eine einzigartige Figuren-Drehorgel, deren handgearbeitete Figürchen sich bewegen und drehen. Die stellvertretende Leiterin des Museums, Larissa Jacober, und der Restaurator Raphael Lüthi haben mit dem Museumsteam sowie externen Leuten grossartige Welten geschaffen.

Eine Besucherin oder ein Besucher kann sich gut in einen Jahrmarkt hineinversetzen, in dem inmitten eines kunstvollen Karussells eine grosse, schöne, laute Orgel spielt, die nun im Museum auf Schaulustige wartet.


Eröffnungsfeier mit Regierungsrat Remo Ankli

Gut 200 Personen hörten letzten Donnerstag dem Duo Mathis mit ihren beiden Drehorgeln zu. Die beiden Musiker zauberten Jazz- und Pop-Stücke aus ihren Lochkarten-Instrumenten und verblüfften damit das Publikum. In seiner Rede dankte Christoph Hänggi denjenigen Personen, die Instrumente zur Verfügung stellten, und er erwähnte die Macherinnen und Macher der Sonderausstellung. Eine davon, Larissa Jacober, fasste die letzten zwei spannenden Vorbereitungsjahre kurz zusammen. Eröffnet wurde die Ausstellung durch Regierungsrat Remo Ankli. Er lobte die gute Harmonie zwischen Bund, Kanton Solothurn, Gönnern und dem Museum. Dieses Zusammenspiel gleiche einem harmonischen Orgelspiel. «Zu verdanken ist dies nicht zuletzt Heinrich Weiss, der über Jahrzehnte Musikdosen, Automaten, Uhren mit Musikwerk und mechanische Musikautomaten zur heute weltberühmten Sammlung zusammentrug, dem Grundstein für das Museum», so Ankli. «Es ist heute eine Institution der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die der Kanton Solothurn finanziell unterstützt. Mit diesem Engagement bekennt sich der Kanton zu diesem kulturellen Erbe.»

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