Planungskredit für Aufstockung ist umstritten

Bei massiv steigenden Schülerzahlen wäre der Platzbedarf möglicherweise grösser als das aktuelle Projekt zu decken vermag.

Zu wenig Platz: Bereits ab dem Schuljahr 2026/2027 wird es im Schulhaus in Flüh zu eng. Foto: Bea Asper

Am 3. März entscheidet das Stimmvolk von Hofstetten-Flüh nicht nur über die Frage des Steuerfusses und des Budgets 2024, sondern auch über eine Schulraumerweiterung in Flüh. Die Gemeindeversammlung vom Dezember hat den Planungskredit von 425000 Franken ebenfalls an die Urne verlegt.

Der Gemeinderat rechnet für die Schule in Flüh mit einer Investition von 3,6 Millionen Franken. Das Projekt sieht eine Aufstockung auf dem vorhandenen Gebäude vor. Gemäss Bildungschefin Andrea Meppiel will man damit in den nächsten Jahren jenen Bedarf abdecken, der absehbar ist. «Sollte die Schülerzahl aufgrund weiterer Bautätigkeit überdurchschnittlich wachsen, wäre das vorliegende Projekt wohl nicht ausreichend und in diesem Sinn zu wenig vorausschauend», gab sie an der Gemeinderatssitzung zu bedenken.

In einer solchen Situation befindet sich derzeit die Nachbargemeinde Metzerlen-Mariastein. Die Schulraumerweiterung, die der Souverän vor drei Jahren beschlossen hatte, reicht bereits jetzt nicht mehr aus und die Kritiker verweisen darauf, dass sie genau davor gewarnt hatten. Sie schlugen damals eine Alternative mit einer Modulbauweise vor. Die Gemeinde sprach sich hingegen für die ­Variante aus, die auf die Umnutzung bestehender Bauten setzte.

An der Gemeinderatssitzung von Hofstetten-Flüh stellte sich die Mehrheit auf den Standpunkt, dass es politisch heikel sei, Schulraum auf Vorrat zu planen. Wie auch immer die Urnenabstimmung ausfallen werde: Man werde auf jeden Fall nochmals über die Bücher gehen. Denn der Fahrplan könne nun nicht mehr eingehalten werden, da die Arbeiten während der Sommerferien erfolgen müssten, informierte der Ressortverantwortliche Kurt Schwyzer. Die Planung könnte jetzt zwar fortgeführt werden, die Kosten liegen bei rund 90000 Franken, was in der Ausgabenkompetenz des Gemeinderates liege. Doch bei Ablehnung des Planungskredites wären diese Kosten in den Sand gesetzt, gab er zu bedenken. Ausserdem bestehe das Risiko, dass es Einsprachen gegen das Bauprojekt geben wird. Insgesamt sei zu befürchten, dass man auf eine Übergangslösung mit Containern setzen müsse. Dies wiederum sei mit Mehrkosten verbunden. Man werde aber auch prüfen, Klassen vorübergehend von Flüh in das Schulhaus von Hofstetten verlegen zu können, meinte Meppiel.

Nachgefragt bei der IG Flüh geht Präsident Andreas Stöcklin davon aus, dass der Diskussionsbedarf zum Thema Schulraumplanung gross ist. Der Elternrat Flüh habe für den 3. Februar eine Infoveranstaltung geplant. Die Mitglieder der IG Flüh würden die Schulraumerweiterung begrüssen. Es gebe aber noch ­offene Fragen zum Projekt.» Der Schulstandort sei für das Dorf Flüh «eminent wichtig», hält Stöcklin fest. «Wir gehen bei unseren Überlegungen davon aus, dass in Zukunft noch weitere grössere Wohnbauprojekte realisiert werden. Und diese werden voraussichtlich im Sinne der Verdichtung mehr Einwohnende und mehr schulpflichtige Kinder anziehen als man vielleicht vor ein paar Jahren noch dachte. Wir gehen aufgrund eigener Erfahrungen ebenfalls davon aus, dass das Schulangebot auch die Wohnortwahl mitbeeinflussen kann.» Die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler seien bereits ab dem Schuljahr 2026/27 auf eine Lösung angewiesen.

«Die Gemeinde hat das Problem erkannt und mit einer Arbeitsgruppe ­verschiedene Varianten geprüft. Ein Mitglied der IG Flüh ist Teil dieser Arbeitsgruppe. Die Arbeitsgruppe kam zum Schluss, dass eine Aufstockung des Schulgebäudes die passendste Variante ist», resümiert Stöcklin. Der Vorstand der IG werde sich an der Infoversammlung vom 3. Februar «über die Nachhaltigkeit des vorgeschlagenen Projekts aufklären lassen».

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