Neben dem Tramgleis entsteht der grenzüberschreitende Radweg

Die Agglo Saint-Louis und die Commune ­Leymen feiern mit den Gemeinden des Solo­thurnischen Leimentals den neuen Weg der Zusammenarbeit.

Packten alle mit an: (v.l.) Claudia Carruzzo, Präsidentin Gemeinde Bättwil, Rémy Otmane, le maire de Leymen, und Thomas Bürgi, Präsident Gemeinde Rodersdorf, beim Spatenstich (coup de pioche) des grenzüberschreitenden Veloweges im französische
Packten alle mit an: (v.l.) Claudia Carruzzo, Präsidentin Gemeinde Bättwil, Rémy Otmane, le maire de Leymen, und Thomas Bürgi, Präsident Gemeinde Rodersdorf, beim Spatenstich (coup de pioche) des grenzüberschreitenden Veloweges im französischen Leymen. Foto: Bea Asper

«Es hat zwar länger gedauert, als gedacht, doch ein gutes Projekt schafft es», verkündete der Präsident der Agglo Saint-Louis, Jean-Marc Deichtmann, letzten Donnerstag am Spatenstich des französisch-schweizerischen Veloweges in Leymen. Seit der Planung sind zehn Jahre verstrichen. Die Bauzeit dauert nun nur einige Wochen: Bis Weihnachten soll der Abschnitt Rodersdorf—Leymen—Flüh—Bättwil für die Radfahrer bereit sein. «In der Tat, die Idee eines Velowegs, der von Rodersdorf über Leymen nach Bättwil führt, ist viele Jahre alt. Ein Vertrag ist schneller unterzeichnet als umgesetzt», gab Thomas Bürgi, Gemeindepräsident von Rodersdorf, zu bedenken. «Das Land muss erworben oder gegen gleichwertiges eingetauscht werden. Es gab Einsprachen. Die damit verbundenen Gespräche erforderten Geduld, Toleranz und Flexibilität auf allen Seiten. Ich bin glücklich, dass unsere Philosophie des runden ­Tisches alle Probleme überwinden konnte», resümierte Bürgi.

Die Basis hatte vor einigen Jahren die BLT gelegt. Sie musste die Gleise erneuern und liess für die schweren Baumaschinen parallel zum Tram eine Schotterpiste bauen. «Dafür brauchte es natürlich die Einwilligung der Landeigentümer. Dieser Spur folgten später die Projektverantwortlichen des Radweges», erklärte Reto Rotzler, Leiter Infrastruktur der BLT. Des Weiteren können die Arbeiten für den Radweg in jener Zeit erfolgen, in welcher die BLT den Tramverkehr ab Flüh wegen der Neugestaltung des Bahnhofs Rodersdorf durch Busse ersetzen lässt, und zwar vom 3. Oktober bis zum 4. Dezember.

Die neue Velopiste ist 3,5 km lang und soll unter anderem die Grenzgänger dazu animieren, auf das Zweirad umzusteigen. Deswegen unterstützte der Ausschuss von «Interreg Rhin supérieur» das Projekt mit einer halben Million Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 900000 Euro, davon entfallen 413000 Euro auf die Projektträgerin Agglo Saint-Louis. Auf der Schweizer Seite beträgt der Anteil für Rodersdorf 124000 Franken, für Bättwil 19000 Franken und für Hofstetten-Flüh 4000 Franken. Die Gemeinderäte waren in der «Mairie von Leymen» bei einem «Apéro riche» zum Gedankenaustausch eingeladen, und die zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertreter aus Rodersdorf und Bättwil nutzten die Gelegenheit, mit Mitgliedern des 13-köpfigen Gemeinderates von Leymen ins Gespräch zu kommen. Hofstetten-Flüh hatte keine Vertretung entsandt.

Thomas Bürgi, Gemeindepräsident von Rodersdorf, hob die Bedeutung des ­Velonetzes, aber auch der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hervor. «Menschen aus dem Elsass und der Nordwestschweiz leben bei aller Unterschiedlichkeit im selben Kultur- und Wirtschaftsraum. Nun verbindet uns ­verkehrstechnisch neben dem Tram 10 bald auch eine gemeinsame Velopiste.» Vielleicht sei es der Beginn einer neuen Freundschaft. Die Franzosen begrüssten die Schweizer mit «chers amis, grüezi mitenand» und Bürgi bestätigte gegenüber dieser Zeitung, dass er und Rémy Otmane, le maire de Leymen, weitere gemeinsame Projekte nicht ausschliessen würden. «Als langjähriges Mitglied der Begleitgruppe Regio Basiliensis setze ich mich dafür ein, dass wir Gespräche über nationale Grenzen hinweg führen. Die Regio Basiliensis war kürzlich vor Ort, um Rodersdorf und Leymen besser kennen zu lernen.»

Voraussichtlich Mitte Dezember werden die Vertreter des Hinteren Leimentals das Zusammenkommen unterstreichen, führte Bürgi aus: Auf dem neuen Veloweg soll es von Rodersdorf über Leymen—Flüh zu Begegnungen und verschiedenen Festaktivitäten kommen. Die Details müssten noch in den Gemeinderäten besprochen werden, so Bürgi.

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