Musik aus dem Kasten

Die Basler Drehorgel-Freunde stellten an der Sonntagsmatinee im Museum für Musikautomaten ihre Drehorgeln vor, liessen traditionelle wie moderne Melodien erklingen.

Elektronisch gesteuerte Orgel: Roger Büchli lässt die kleine Orgel erklingen; auf dem Foto sind noch Beatrice Keller (h.l.), Paula Rätz und Moderator Daniel Widmer. Fotos: Gaby Walther

Elektronisch gesteuerte Orgel: Roger Büchli lässt die kleine Orgel erklingen; auf dem Foto sind noch Beatrice Keller (h.l.), Paula Rätz und Moderator Daniel Widmer. Fotos: Gaby Walther

Detailreich bemalt: Obmaa Paul Omlin spielt auf einer Fischerdrehorgel.

Detailreich bemalt: Obmaa Paul Omlin spielt auf einer Fischerdrehorgel.

Rarität: Die Ignaz-Blasius-Figurenorgel, welche Peter Rohrer vorführt, ist etwa so teuer wie ein Rolls Royce.

Rarität: Die Ignaz-Blasius-Figurenorgel, welche Peter Rohrer vorführt, ist etwa so teuer wie ein Rolls Royce.

Es war nicht der erste Auftritt, welchen die Basler Drehorgel-Freunde im Museum für Musikautomaten in Seewen hatten. Trotzdem oder gerade deswegen lockten sie auch am letzten Sonntagmorgen mit ihren alten Instrumenten wieder ein grosses Publikum an. Zwölf Mitglieder des im Jahr 2004 gegründeten Vereins präsentierten ein grosses Spektrum von Drehorgeln. Fachkundig erklärte Daniel Widmer, Mitglied des Vereins und Vizepräsident der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten Seewen (GMS), die verschiedenen Drehorgeln, ihren Aufbau und ihre Herkunft.

Das teuerste Instrument und eine Rarität war an diesem Morgen die 1830 gebaute Ignaz-Blasius-Figurenorgel. Als Peter Rohrer die Kurbel drehte, erklang nicht nur Musik, sondern auch die zierlichen Figuren begannen sich zu bewegen. «Die Orgel kostet etwa so viel wie ein Rolls Royce. Ein sechsstelliger Betrag muss dafür hingelegt werden», wusste Widmer zu berichten. Ein Muss für Sammler sei die Serinette. Diese kleine französische Orgel stamme aus dem 18. Jahrhundert und sei der Ursprung der Orgel, erklärte Widmer weiter. Das kleinste und leichteste Instrument an diesem Anlass war eine elektronisch gesteuerte Drehorgel. Ihr Vorteil: Auch draussen bei kaltem Wetter verstimmen sich die Pfeifen nicht.

Zur Freude der Zuhörerinnen und Zuhörer können auf den alten Instrumenten nicht nur klassische, traditionelle oder volkstümliche Melodien wie der «Kuckuck», sondern auch modernere Stücke abgespielt werden. So ertönten «Memory» aus dem Musical Cats, «Du hast mich tausendmal belogen» von Schlagersängerin Andrea Berg, «Mein Herz» von Beatrice Egli, ein rassiges Stück von Pepe Lienhard oder der «Sonderzug nach Pankow» von Udo Lindenberg. Letzteres spielte Rolf Keller auf seiner selbst gebauten Drehorgel. Rund 250 Stunden hatte der Hobbybastler für den Bau eingesetzt.

Der nächste Auftritt der Drehorgelfreunde Basel wird, wie bereits in den letzten Jahren, am 1.-Mai-Markt in Laufen sein.

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