Gemeinderat kürzt sein Grundgehalt
In Nuglar-St. Pantaleon hat der Gemeinderat als Sparmassnahme sein Grundgehalt um 20 Prozent gekürzt. Trotzdem ist das Interesse am Amt ungebrochen. Bei den Erneuerungswahlen vom 18. Mai gibt es für die sechs Gemeinderatssitze acht Kandidaturen.
Die finanzielle Lage von Nuglar-St. Pantaleon ist nicht rosig und erfordert ein Sparprogramm. Dies veranlasste den Gemeinderat zu einer besonderen Massnahme. Er setzt nicht nur bei anderen den Rotstift an, sondern auch bei sich selber. «Der Gemeinderat beschloss, sein Grundgehalt temporär um zwanzig Prozent zu kürzen», erklärt der Leiter der Verwaltung Christian Müller auf Anfrage dieser Zeitung. Der Beschluss gelte auch für die nächste Budgetrunde, könnte grundsätzlich aber vom neu zusammengesetzten Gemeinderat auch wieder über den Haufen geworfen werden.
45000 Franken für Ehrenamt
Das Grundgehalt ohne Sitzungsgelder für Gemeinderäte liegt in Nuglar-St. Pantaleon bei 5000 Franken. Der Vizepräsident erhält eine Jahrespauschale von 7500 Franken und der Gemeindepräsident 45000 Franken, sofern er berufstätig ist und für die Gemeinde tagsüber ein 20 Prozent Pensum leistet. Im Regulativ ist das Grundgehalt festgehalten mit 30000 Franken und dem Zusatz einer Ausgleichszahlung, die sich wie folgt zusammensetzt: «Bei reduzierter Erwerbstätigkeit kann die Gemeindepräsidentin oder der –präsident eine Ausgleichsentschädigung im Umfang von maximal 20 Stellenprozenten geltend machen. Die Ausgleichsentschädigung beträgt bei 20 Stellenprozent 15000 Franken und reduziert sich bei einer geringfügigeren Reduktion der Erwerbstätigkeit pro rata.» Momentan wird die Ausgleichsentschädigung nicht bezogen, da der aktuelle Gemeindepräsident sein Pensum kürzlich wieder auf 100 Prozent erhöht hat.
Nuglar ist Spitzenreiterin
Diese Regelung war vom Souverän im Jahr 2018 mit rund 75 Prozent der Stimmen genehmigt worden, hinterliess aber bei einigen einen bitteren Nachgeschmack. Denn mit solchen Gehaltsvorstellungen für ein Ehrenamt ist die 1500-Seelen-Gemeinde Nuglar-St. Pantaleon Spitzenreiterin. Breitenbach mit über 4000 Einwohnern zahlt dem Gemeindepräsidenten eine Jahres-pauschale von 17000 Franken.
Das Regulativ mit dem Grundgehalt für das Gemeindepräsidium soll in der kommenden Legislatur einer Neubeurteilung unterzogen werden, lautet das erklärte Ziel — als eines der heiss diskutierten Themen im Wahlkampf von Nuglar-St. Pantaleon. Die Ausgangslage ist spannend: Drei Parteien schicken insgesamt acht Kandidierende ins Rennen, davon sind drei bisherige Gemeinderäte. Für die SVP treten an: Silvan Heutschi und Philippe Keist; für die FDP: Andreas Gitzi, Frank Ehrsam und Thomas Koller; für Nebelfrei: Nicole Hänger, Walter Gugerli und Timo Schaad. Die FDP und die SVP reichten eine Listenverbindung ein.
Daniel Baumann verzichtet
Eine Woche nach den Gemeinderatswahlen ist dann Eingabeschluss für die Wahl des neuen Gemeindepräsidiums. Der jetzige Amtsinhaber Daniel Baumann erklärte seinen Verzicht — und vielleicht kommt es ja zu einer Kampfwahl. Das Amt steht auch nicht gewählten Gemeinderatsmitgliedern offen, hingegen muss die Kandidatur für das Vizepräsidium aus dem Gemeinderat stammen. Die Wahlen für das Vize/Präsidium finden am 29. Juni statt.