«Gäng sövu» und noch einiges mehr!

Karibum alias Peter Wyss und Christoph Zehnder kamen, sangen und liessen mit ihren berndeutschen Chansons das Matinée-Publikum schmunzeln, lachen oder gar losprusten.

Live-Musik zwischen Musikautomaten: Das Troubadour-Duo KARIBUM mit Christoph Zehnder (links) und Peter Wyss. Foto: Roland Bürki
Live-Musik zwischen Musikautomaten: Das Troubadour-Duo KARIBUM mit Christoph Zehnder (links) und Peter Wyss. Foto: Roland Bürki

Berndeutsch steht es auf ihrer CD: «Gäng sövu» oder auf gut Deutsch «immerhin, wenigstens das, besser als gar nichts». Das ist eine fast sträflich klare Untertreibung des Duos Karibum aus dem Baselbieter Leimental, das im Rahmen des 12. Kulturherbstes im Museum für Musikautomaten praktisch nonstop «Bärndütschi Chansons» zum Besten gab. Was der Binninger Peter Wyss und der Oberwiler Christoph Zehnder aus ihrem «Chratte» voller Chansons von Mani Matter, Jacob Stickelberger, Bernhard Stirnemann und anderen auspackten, zweistimmig vortrugen und dazu auf ihren Gitarren begleiteten war absolut nicht «besser als gar nichts». Das war einfach nur erste «Berner Nidle». Das bis auf den letzten Platz besetzte Auditorium kam schon ins Staunen, als Christoph Zehnder in seiner Begrüssung vom eloquenten Baseldeutsch blitzschnell ins behäbig-heimelige, aber «fadegrade» und träfe Berndeutsch umschaltete. Ihre Aufführung des «Wilhälm Täll im Leue z Nottiswil» etwa liess bestimmt in manchen Köpfen Erinnerungen an die 1960er und 1970er Jahre mit Mani Matter aufkommen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer jedenfalls wussten mit ihren Händen Gescheiteres zu tun, als eine Schlägerei anzufachen. Sie klatschen sich richtig in Stimmung, die später fast ein wenig in sonntägliche Enttäuschung umschlug, als das Duo zungenschlagend feststellte: «Dr Papst het z’Spiez ds Späck-Bsteck z’spät bstellt». Zwischendurch holten die beiden Baselbieter-Berner Troubadours wieder Luft, wenn Peter Wyss «Ueli, den Schreiber» zitierte und kurios-pfiffige Berner namens Manfred Moor oder Fredi Frick durchleuchtete. Mani Matters Schimpfwörterorgie mit dem «Löu, em blöde Siech, em Glünggi und em Sürmu» machte wieder bewusst, dass bernische Schimpfwörter trotz Streit fast gemütlich tönen. Doch auch «gfelligi» Berner Frauen wie Frau Pfarrer Pfeuti, die «gfreuti» oder «Mys Käthi schmöckt nach Schoggola» liessen die Herzen, vor allem der Männer, im Saal höher schlagen, bis Wyss und Zehnder nach zahlreichen andern Liedern das sehnlichst herbeigewünschte «Zündhölzli» anzündeten. Den Vogel schossen sie aber mit ihrem Schnellzug-Zungenbrecher «D’ Dame vo de Harem vo de Chünige vo Karibum» ab, der das Publikum minutenlang applaudieren liess. «Das ist Euer verdienter Applaus», verabschiedete sie Daniel Widmer, Vizepräsident der veranstaltenden Gesellschaft des Museums für Musikautomaten. Tatsächlich, es war ein magistraler Auftritt in Sachen Gesang, Musikbegleitung und «Bärndütsch» der beiden Leimentaler, die sich einst beim Singen in der Oberwiler Fasnachtsszene gefunden hatten.

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