Ferien auf Englisch — Lernspass auf der Burg Rotberg

Während vier Wochen ist die Burg Rotberg Treffpunkt für Kinder aus der ganzen Schweiz: Im «English Camp» wird mit Unterricht, viel Sprachpraxis, Workshops und Lagerleben in historischem Gemäuer Englisch gelernt.

Schokoladenkuchen auf Englisch: Auch beim Backen muss man sich verständigen.

An Donnerstagmorgen herrscht reges Treiben auf der Burg Rotberg. Die Burg in Mariastein, die auch eine Jugendherberge ist, ist vom 13. Juli bis 9. August das Zuhause des «English Camp». Im Burghof löst eine Gruppe Kinder konzentriert Grammatikaufgaben, eine andere Gruppe spielt sich den Ball zu und beantwortet die Fragen der Lehrerin und eine dritte Gruppe backt einen Schokoladenkuchen — dies alles in Englisch. Seit einigen Jahren leitet Sam Munro das «English Camp», das jeden Sommer Kinder zwischen 9 und 15 Jahren auf der Burg Rotberg zusammenbringt — mit Englisch als verbindender Sprache. «Der Ort ist perfekt», schwärmt der gebürtige Australier.

Vier Wochen lang verwandelt sich die Burg in einen lebendigen Ort internationaler Begegnung. In der ersten Woche nahmen 46 Kinder teil, in der zweiten 50, in der dritten sind es 20, in der letzten Woche wieder mehr Kinder. Platz bietet die Burg bis zu 80 Kindern. Die meisten bleiben ein bis zwei Wochen, eine einzelne Person sogar den gesamten Monat.

Die Teilnehmenden kommen vorwiegend aus dem Kanton Zürich (rund 60 Prozent), daneben auch aus Basel, dem Aargau und anderen Regionen. Nur wenige stammen aus der unmittelbaren Umgebung. Viele reisen alleine an oder bringen einen Freund oder ein Geschwisterkind mit. «Es entsteht schnell ein starkes Gemeinschaftsgefühl — das typische Lagerfeeling eben», so Munro.

Der Vormittag ist jeweils dem Englischunterricht gewidmet — aber nicht im klassischen Sinne. Acht Lehrpersonen mit pädagogischem Hintergrund unterrichten jeweils Gruppen von sechs ­Kindern. Für die Jüngeren sind zweisprachige Lehrpersonen — Deutsch und Englisch — besonders wichtig. Auch in den fortgeschritteneren Gruppen wird Wert auf Verständigung in beiden Sprachen gelegt.

Die Unterrichtseinheiten bestehen aus Vokabeltraining, Tagebuchschreiben und praktischen Anwendungen. So lernen die Kinder beispielsweise beim Kochen neue Begriffe oder erarbeiten wissenschaftliche Projekte — dieses Jahr etwa das Fliegen von Drohnen. Die letzte Stunde vor dem Mittag ist reserviert für Spiele. Der Nachmittag gehört dann ganz den Workshops: Bogenschiessen, Cricket und Discgolf stehen an diesem Tag auf dem Programm. Munro betont: «Unser Ziel ist nicht primär das Englischlernen. Es geht darum, dass die Kinder in den Ferien Spass haben — mit der Sprache als Teil ihres Alltags.» Neben den Lehrpersonen arbeiten drei Personen in der Küche. Unterstützt wird das Team zudem von acht Helfenden, vier davon ehrenamtlich. Letztere sind meist ehemalige Teilnehmende, die inzwischen über 16 Jahre alt sind. Unter den Lehrpersonen befinden sich auch drei Pädagogen aus Hofstetten, die an der nahegelegenen International School gearbeitet haben, sowie Mitarbeitende aus Irland und Südafrika.

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