Feldschiessen im trauten Rahmen

166 Schützinnen und Schützen aus der Umgebung absolvierten im ehrwürdigen Schiessstand von Witterswil das Feldschiessen. Regierungsrätin Esther Gassler, Kantonsratspräsident Ernst Zingg und weitere Persönlichkeiten aus Solothurn besuchten das Leimental.

Im heimeligen Schiessstand von Witterswil: Regierungsrätin Esther Gassler (mit schwarzem Shirt). Foto: Jürg Jeanloz
Im heimeligen Schiessstand von Witterswil: Regierungsrätin Esther Gassler (mit schwarzem Shirt). Foto: Jürg Jeanloz

Klein aber fein präsentiert sich die letzte im Leimental verbliebene Schiessanlage in Witterswil. Der Schützenbund Witterswil setzt alles daran, die Tradition des Schiesswesens aufrecht zu erhalten. Vier Scheiben sind aufgezogen, die Verantwortlichen sorgen für einen reibungslosen Ablauf. In der heimeligen Schützenstube hängen Kränze und Medaillen, in den Vitrinen stehen Pokale und Becher. Ehrenpräsidentin Dorli Krayer ist die gute Seele des Vereins, serviert, organisiert und räumt auf. «Wir setzen alles daran, dass die Wohnbevölkerung von Witterswil nicht vom Schiesslärm beeinträchtigt wird», erklärt Krayer. Der Verein habe vier lärmhemmende Schiesstunnel installiert und das Schützenhaus wurde komplett mit Eierschachteln tapeziert. Die in unmittelbarer Nähe wohnende Bevölkerung wird über die Schiessaktivitäten laufend informiert. Von den 50 Mitgliedern seien nur noch 20 aktiv, aber der jugendliche Präsident Pascal Lutz bemühe sich, Jungschützen anzuwerben und zu begeistern.

Besuch aus Solothurn

Alle vier Jahre findet in Witterswil das Feldschiessen für die Gemeinden Hofstetten-Flüh, Bättwil, Rodersdorf, Metzerlen und Witterswil statt. «Wir freuen uns riesig, dass das ganze Rösslispiel aus Solothurn uns beehrt und auch ein Journalist zugegen ist», strahlt die Ehrenpräsidentin. Sonntags 11 Uhr 30 ist es soweit. Ein halbes Dutzend Autos fahren vor, die Ehrengäste sind nach Aedermannsdorf, Oensingen und Dornach endlich in Witterswil gelandet. Allseits herzliche Begrüssung, der Tross begibt sich sofort ins enge Schützenhaus. Die letzten Schützen schiessen das dreiteilige Programm, die Gäste verfolgen aufmerksam das Geschehen. «Ich mag diesen Feldschiessen-Rundgang», meint Regierungsrätin Esther Gassler. Sie sei schon am Samstag auf der Piste gewesen und heute Sonntag um sieben Uhr weggefahren. Sie lacht, reicht allen Anwesenden die Hände und zeigt ihre Verbundenheit mit den Schützen. Sie schätze die gute Stimmung und Ernsthaftigkeit dieser Tradition, die sie nicht missen möchte. «Heute Morgen hatte ich ein wunderbares Erlebnis», erzählt sie mir weiter. In Oensingen habe ein 94-Jähriger neben einem 14-Jährigen geschossen, das sei doch eine einmalige Gelegenheit, an welcher alle Generationen sich miteinander messen können. «Stellen Sie sich vor, der 94-Jährige hat den Kranz geschossen», fährt sie begeistert weiter.

Es ist Mittag, das Feldschiessen ist zu Ende. Pascal Lutz drückt mir die Rangliste in die Hände, dem Computer und dem vifen Präsident sei Dank. Bei den Männer hat Franz Hägeli mit 67 von 72 möglichen Punkten das beste Resultat geschossen, bei den Damen hat Beatrice Kaiser mit 60 Punkten oben auf geschwungen. Die Ehrengäste begeben sich in ein Restaurant, die Schützen lassen es vor dem Stand bei einem kühlen Bier gemütlich ausklingen.

 

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