Ein Tal in zehnjähriger Schönheitskur
Das Brunnenbachtal wird innerhalb der nächsten zehn Jahre noch schöner, noch artenreicher und noch naturnaher. Dank einer umweltbewussten Bevölkerung, die auch aktiv anpackt.
Das Brunnenbachtal auf dem Gemeindegebiet Nuglar-St. Pantaleon mit einer Fläche von 80 Hektaren soll während der kommenden zehn Jahre aufgewertet werden. Das 500000-Franken-Projekt genehmigte die Gemeindeversammlung am 10. Dezember 2014 «ohne eine einzige Gegenstimme», wie Gemeindepräsident Hans Peter Schmid am Samstag anlässlich einer öffentlichen Führung durch das betreffende Gebiet bekannt gibt. Felix Berchten, Forstingenieur, Projektleiter und Mitarbeiter des beauftragten Planungsbüros Hintermann & Weber, lobte die fortschrittliche Einstellung der Einwohnerschaft gegenüber aktivem Naturschutz. «Dieses 150 Fussballfelder grosse Gebiet zwischen Oristalstrasse und Kantonsstrasse nach Gempen teilen sich rund 200 Grundeigentümer, und kein einziger erhob Einsprache», freut sich Hans Peter Schmid.
Beim Gang durch die ersten 500 Meter des drei Kilometer langen Tales können die drei Dutzend Interessierten den freiwilligen «Nuglarer-Päntleonern» jeden Alters beim Aufräumen, Säubern und Pflanzen, unter Anleitung von Revierförster Roger Zimmermann, zusehen. «Über 50 Freiwillige haben sich für diese Projektgruppe zur Verfügung gestellt», lobt Schmid seine aktive Einwohnerschaft.
Für den Laien sieht das Tal im Moment ziemlich abgeholzt und öde aus. Seit rund zwei Monaten wurden viele Bäume und Sträucher gefällt, um wieder mehr Licht ins Brunnenbachtal zu bringen. «So, wies wahrscheinlich vor rund hundert Jahren hier ausgesehen hat», vermutet Berchten. So würden in Zukunft wieder viele verschwundene Pflanzen und Tiere hier Lebensraum finden: Orchideen, seltene Schmetterlinge und vieles mehr. Um dem Feuchtgebiet im unteren Teil des Tales seinen ursprünglichen Charakter wiederzugeben, werden Weichhölzer, wie beispielsweise Silberweiden und Zitterpappeln, angepflanzt. Zahlreiche Schutzgitter um Jungpflanzen entlang des Brunnenbaches und des Fahrweges zeigen, dass die Arbeiten schon gut vorankamen. In den kommenden Monaten werden laut Berchten auch die Eindolungen im Bachfluss zur Überfahrt von Landwirtschaftsfahrzeugen durch Furten (Steinbetten) ersetzt. Die Uferschutzzone von fünf Metern beidseits des Brunnenbaches wird deutlich markiert. Die Ufer werden mehrheitlich im Sinne der Gewässerschutzgesetzgebung ausgezäunt und damit extra gepflegt und aufgewertet. Das Oris- und Brunnenbachtal sei übrigens eines von zehn Schwerpunktgebieten im Bezirk Dorneck, wo die Biodiversität im landwirtschaftlich genutzten Offenland gefördert wird, ergänzt Berchten.
Das Projekt Brunnenbachtal ist auf zehn Jahre ausgelegt. «Wir arbeiten von unten nach oben», erklärte Felix Berchten. Somit werden auch die Massnahmen für den Hochwasserschutz Nähe Oristalstrasse in Kürze in Angriff genommen. Durch diese Etappierung werden die Kosten von Jahr zu Jahr abnehmen, weil die Eingriffe im unteren Bereich wesentlich arbeitsintensiver und somit auch teurer sind.
Nuglarer und «Päntleoner» können sich freuen. Von der halben Million Franken, welche sie an der Gemeindeversammlung im Dezember 2014 für das Projekt gesprochen hatten, wird bereits ein guter Teil durch Donatoren mitgetragen. Unter anderem durch den Lotteriefonds des Kantons Solothurn.