Die Politik beschäftigt den GHL
Der Gewerbeverein des hinteren Leimentals (GHL) erhob in Hofstetten das Glas auf ein erfolgreiches Jahr. Mit über 80 Teilnehmenden wurde der Apéro einmal mehr zum beliebten Event.

In Bildern liess man die erfolgreiche Gewerbeausstellung vom letzten Herbst Revue passieren, man nutzte die Gelegenheit für den persönlichen Gedankenaustausch und genoss den kulinarischen Leckerbissen am Buffet. Als Örtlichkeit für den Anlass wurde die Aula des Primarschulhauses Hofstetten auserwählt. Darüber freute sich Tanja Steiger, Gemeindepräsidentin von Hofstetten-Flüh. Sie lobte die aktive Vereinstätigkeit des GHL und den guten Zusammenhalt. Die Gemeinden seien sich der Bedeutung des lokalen Gewerbes bewusst, sagte sie. Nach Ansicht von Paul Schönenberger, Präsident des GHL, braucht es — vor allem auf nationaler Ebene — mehr Verständnis für das Gewerbe. In der Schweiz hätten sich die politischen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren ganz klar verschlechtert. «Am 9. Februar kommt eine abstruse Umweltverantwortlichkeitsinitiative zur Abstimmung, die uns ins vorindustrielle Zeitalter zurückversetzen würde. Damals — vor 150 Jahren — war die Schweiz arm und wirtschaftlich unterentwickelt. Dies droht uns erneut. Mit der Initiative wäre die Schweiz in ein paar Jahren auf dem Lebensstandard von Eritrea», gab Schönenberger zu bedenken. Auch die Entwicklung in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich lasse nichts Gutes erahnen. Die EU werde zum Totengräber — mit unsinnigen Regeln, mit denen sie zum Beispiel dem Geschäft der Landfrauen den Garaus mache. Die EU verlange von den Verkäuferinnen, dass die Torten in zertifizierten Küchen hergestellt werden, und die Bäckerinnen ein Gesundheitszertifikat mit Hygieneschulung vorweisen. «Die Schweiz ist davon nicht weit entfernt. Geplant ist ein Nachhaltigkeitsbericht für KMU mit einem Aktionsplan und einer Dokumentationspflicht. Ein Bürokratiemonster à la EU», monierte Schönenberger. Bedenklich sei insbesondere auch die gesellschaftliche Entwicklung. Es sei die Zeit des Egoismus. Man stelle immer grössere Forderungen an den Staat. «Die Betroffenen wollen früher in Rente gehen, nachdem sie in Teilzeit gearbeitet und vom Staat eine exzellente Ausbildung genossen haben. Immer mehr Menschen wollen bessere Gesundheitsleistungen, wenn möglich gratis und ganz in der Nähe ihres Wohnorts — bezahlen sollen die andern», gab Schönenberger zu bedenken. Er wünsche sich für das Jahr 2025 ein Umdenken. «Dass die Menschen in der Schweiz zurückfinden zum Engagement für das Gemeinwohl». Dies wünsche er sich insbesondere auch für die anstehenden Wahlen in den Gemeinden des Kantons Solothurn. Bei der Suche nach geeigneten Kandidaturen zeigen sich viele Einwohnerinnen und Einwohner eher «vornehm zurückhaltend».