Die CVP erarbeitet sich das Leimental

Geht das kleine Schwarzbubenland in der Kantonspolitik unter? Finden es eh alle sympathisch? Die Frage muss offen bleiben. Doch sicher ist, dass es beim Fraktionsausflug der CVP weiter Herzen sammeln konnte.

Heimatwissen: Rudolf Hafner, Susanne Koch, Fabio Jeger, Bruno Vögtli, Roland Fürst und Nicole Hirt (v. l.) kennen sich im Kirschenanbau erstaunlich gut aus.  Foto: Gini Minonzio
Heimatwissen: Rudolf Hafner, Susanne Koch, Fabio Jeger, Bruno Vögtli, Roland Fürst und Nicole Hirt (v. l.) kennen sich im Kirschenanbau erstaunlich gut aus. Foto: Gini Minonzio

Auch wenn man sich ein halbes Jahrhundert durchs Leben mogeln konnte: Irgend einmal rächt es sich halt doch, dass man nicht in eine wanderfreudige Familie hineingeboren wurde. Spätestens wenn man den Job fasst, 22 Solothurner CVP-Kantonsräte samt ihren Kollegen aus EVP, glp und BDP auf dem Fraktionsausflug zu begleiten. Gleich zu Beginn der Wanderung müssen wir erleben, wie sich BDP-Kantonsrat Markus Dietschi (Selzach) an der Spitze positioniert und allen leichtfüssig vom Sportplatz Hofstetten runter nach Flüh davonsaust. Schon beim Zuschauen verlassen uns die Kräfte: In diesem Tempo sollen wir es bis Metzerlen schaffen? Doch wir haben uns zu früh Sorgen gemacht, denn immerhin ist die CVP eine Partei der Mitte. Sogar das Parteiprogramm stellt fest, dass sie auf den Ausgleich achtet.
Diplomatische Taktik

So liess CVP-Kantonsrat Bruno Vögtli aus Hochwald letzte Woche Dietschi ruhig vorauslaufen und setzte sich an die zweite Position, wo er ein christliches Tempo vorlegte. CVP-Kantonsrätin Susanne Koch (Erschwil) und glp-Kantonsrat Rudolf Hafner (Dornach) hingegen übernahmen Nachhut und Hauptharst und halfen so wacker, das Tempo weiter abzubremsen. Und CVP-Kantonsrat Fabio Jeger (Meltingen) platzierte seinen Fraktionsbus dermassen geschickt, dass er in der Mitte der Wanderstrecke, im Schloss Landskron, diejenigen mitnehmen konnte, die wenig Übung hatten mit Wandern. Oder vielleicht einfach wenig Hemmungen, es zuzugeben.
Bewundernswert war das diplomatische Geschick von CVP-Regierungsrat Roland Fürst. Er schaffte es ohne Worte, die ganze Fraktion immer wieder zusammenzubringen und unauffällig Pausen einzubauen. Ein Trick, der wohl auch deshalb so gut klappte, weil ihn Fürst bei seinen ausgedehnten Wanderungen auf den Jurahöhen mit Frau und Hund immer wieder übt, wie er freimütig bekannte. Fürst also hängte sich gleich zwei Kameras samt Riesenobjektiv um den Hals. Logisch, dass es alle
respektierten, wenn der Naturliebhaber alle nasenlang anhielt, um ein Rapsfeld mit und ohne Kloster Mariastein oder das Schloss Rotberg im Wald abzulichten. Und so nebenbei allen eine diskrete Verschnaufpause ermöglichte.
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Mehr über den Fraktionsausflug in der aktuellen Ausgabe

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