«Die Burg wird von der ganzen Region getragen»

Der Französisch-Schweizerische Verein ProLands-kron feiert in diesem Jahr seinen 40-jährigen Besitz der Burg und lädt zum Mittelalterfest ein.

Denkmalgeschützt: Die Burg Landskron steht auf französischem Hoheitsgebiet, ist aber von Mariastein oder von Flüh aus zu Fuss gut erreichbar. Fotos: Bea Asper

Denkmalgeschützt: Die Burg Landskron steht auf französischem Hoheitsgebiet, ist aber von Mariastein oder von Flüh aus zu Fuss gut erreichbar. Fotos: Bea Asper

Geniessen den Weitblick von der Burg: Vorstandsmitglieder des binationalen Vereins ProLandskron  Marcel Pflüger (l.) und Jürg Tischhauser.

Geniessen den Weitblick von der Burg: Vorstandsmitglieder des binationalen Vereins ProLandskron Marcel Pflüger (l.) und Jürg Tischhauser.

Von Mariastein oder von Flüh aus gelangt man zu Fuss in wenigen Minuten zur Burg Landskron, auf deren Turm man belohnt wird mit einer einzigartigen Aussicht auf das Schwarzbubenland, das Elsass, die Vogesen, den Schwarzwald und die Rheinebene. Die noch gut erhaltene Landskron nimmt ihre Besucher mit auf eine wechselhafte Reise und zeigt ihre Überreste aus der Ritterzeit. Im Verlauf der verschiedenen Territorialkriege war sie strategischer Ort der Adelsfamilien.

Solothurn versuchte die Landskron zu kontrollieren

Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Burg, die sich heute auf französischem Hoheitsgebiet befindet, auch bei der Expansionslust der Solothurner eine wichtige Rolle spielte. 1515 erwarb Solothurn die Herrschaft Rotberg mit den Ortschaften Metzerlen, Rodersdorf, Hofstetten-Flüh und Witterswil und versuchte, die Landskron zu kontrollieren. Heute steht das Bauwerk für die gelebte Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Solothurn und Frankreich. Das Bindeglied ist der Verein ProLandskron, der sich zusammensetzt aus Vertretern beider Länder. Ihm gehört die Ruine seit 1983 — dank eines Anstosses aus Hofstetten-Flüh, Metzerlen, Rodersdorf und Leymen. Seit 40 Jahren setzt sich ProLandskron mit vereinten Kräften dafür ein, Sanierungen möglich zu machen und die Ruine als öffentlicher Begehungsort zu erhalten. «Die Landskron steht in Leymen, wird aber von der ganzen Region getragen», weiss Vorstandsmitglied Marcel Pflüger. Die Burg präge das Landschaftsbild und sei auch für die Leimentaler Gemeinden das Wahrzeichen. «Sie wird von Schweizern gepflegt und gehegt», ergänzt Jürg Tischhauser, Vizepräsident ProLandskron. «Eine Gruppe von freiwilligen schweizerischen und französischen Vereinsmitgliedern kümmert sich laufend um die Burg mit Unterhalts- und Aufräumarbeiten. Wir sammeln die Abfälle ein, welche Besucher zurücklassen; stellen sicher, dass die Feuerstellen zur Verfügung stehen und befreien das Mauerwerk von Pflanzenbewuchs», führt Tischhauser aus.

Jährlich 30000 Gäste

Von den jährlichen 30000 Besucherinnen und Besuchern sind über zwei Drittel aus der Schweiz, erklärt Pflüger. Die französische ProLandskron-Präsidentin Danielle Ott legt Wert auf die Bedeutung der Binationalität des Vereins: «Die Hälfte des Vorstandes kommt aus dem Elsass, die andere Hälfte aus der Schweiz. Bei den Mitgliedern ist das Verhältnis anders: Es sind 550 Personen aus der Schweizer und 200 aus Frankreich.» Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 30 Franken, die Generalversammlung mit Fest findet jeweils im September auf der Burg statt. Bei Projekten gelte das französische Recht: Die Lankskron ist ein Monument historique classé (denkmalgeschützt) und deshalb können Vorhaben nur mit der Finanzbewilligung der französischen Behörden durchgeführt werden, wobei man eben auch auf die Unterstützung der Kantone Solothurn und der beiden Basel sowie der Gemeinden der Region zählen könne. Beispiele dafür seien die Restaurierung von Palais, Bastion, dem Durchgang Donjon und des Pulverturms und die Sanierung der Pflästerung und das Anbringen der Panoramatafel.

Authentische Stände, Schau-Kämpfe, Musik und Kino

Der Verein ProLandskron bietet Führungen an und er belebt das Kulturleben im Leimental. In diesem Jahr darf man sich wieder freuen auf ein spektakuläres Mittelalterfest und zwar am Wochenende vom 29. April bis am 1. Mai. Zu geniessen gibt es authentische Stände, kulinarische Spezialitäten, Handwerkskunst und Schaukämpfe, aber auch viel Musik und fröhliche Tänze. Für den Sommer sei in der Burg eine Kinoaufführung geplant und am 3. September gibt es die zweite Auflage der Veranstaltung «Try-out». Mehr dazu unter: www.landskron-2.com.

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