«Biologisch produziertes Gemüse sieht nicht immer perfekt aus»
Der Verein Nuglar Gärten feierte am letzten Samstag sein zehnjähriges Bestehen mit einem bunten Sommerfest auf den heimischen Feldern in Nuglar.
Der Absatz von Bioprodukten, die weniger perfekt aussehen als herkömmlich produziertes Gemüse, läuft nicht immer gut. «Das ist ein grosses Thema», meinte Zoé Beutler, Präsidentin des Vereins Nuglar Gärten. «In unserem Betrieb gibt es keine Gemüsetunnels. Unser Gemüse ist den saisonalen Wetterbedingungen ausgesetzt und sieht nicht immer perfekt aus. Wir versuchen, die Konsumentinnen und Konsumenten dafür zu sensibilisieren und sie in den Produktionsprozess einzubinden. Wir laden darum alle ein, uns zu besuchen und bei uns in der Produktion mitzumachen. So können wir den Wert des Lebensmittels und die Arbeit, die der biologisch-dynamische Anbau mit sich bringt, ins Bewusstsein rücken».
Rund 20 Parzellen auf 6 Hektaren umfasst das Gebiet des Vereins Nuglar Gärten, in welchem Gemüse, Obst, Kräuter und Beeren nach Demeter-Kriterien angebaut werden. «Unsere Vision sind eine solidarisch organisierte Lebensmittelversorgung, der Aufbau von Bodenqualität und die Sensibilisierung für eine nachhaltige Ernährung und biologisch-dynamische Landwirtschaft», erklärte Zoé Beutler. Mittlerweile gibt es knapp 100 Haushalte, die ihr Gemüse von den Nuglar Gärten beziehen. Zum Thema optimale Nutzung des Bodens unter gleichzeitiger Verbesserung der Bodenqualität werden fortlaufend Erkenntnisse gewonnen, die in die Produktion wieder einfliessen können. «Wir konnten die Professionalität laufend ausbauen. Seit etwa vier Jahren produzieren wir unter dem Demeter-Label. Und seit letztem Dezember besitzen wir unser Betriebsgebäude, das solidarisch finanziert ist und einen grossen Meilenstein für den Verein darstellt», schilderte Beutler die positive Entwicklung. Der Verein ist ein Partnerbetrieb des Bodenfruchtbarkeitsfonds der BIO-Stiftung Schweiz. Dieser Fonds unterstützt Biohöfe beim Aufbau und Erhalt von Bodenfruchtbarkeit mit fachlichem Know-how und vergütet teilweise die Aufwendungen. Der Verein Nuglar Gärten engagiert sich zusätzlich im Bereich Bildung betreffend nachhaltige Nutzung des Bodens für Schulklassen und Erwachsene.
Zum Sommerfest kamen zahlreiche Besucherinnen, Mitglieder, Familien und Kinder. An diversen Ständen gab es Essen, Informationen und Spiele für die Kleinen. Gemeinderätin Lilitt Bollinger, in der Gemeinde zuständig für Hochbau und Raumplanung, hielt am Nachmittag eine kurze Festrede, bevor die Alphorngruppe Enzian Alpenklänge über den Jura schickte und am Abend noch Musikgruppen aufspielten.