Aktive Jugend hat auch Bedürfnisse
Am Montag stellten zwei Studentinnen der Uni Basel ihre Umfrage «FreizeitFairHalten» für die reformierte Kirchgemeinde und die JASOL in der Kirche Flüh vor. Die anschliessende Podiumsdiskussion motivierte zu neuen Impulsen.

Die Jugend ist parat», erklärte Markus Gander anlässlich der Podiumsdiskussion im Rahmen der Reihe «Fokus Jugend» am vergangenen Montag . Der Geschäftsführer Infoklick, Jugendförderung Schweiz, war extra angereist, um mit Leimentaler Vertretern über die Ergebnisse der Studie von Kristin Bandow, Lea Triller und Christian Römelin zu diskutieren und allfällige Konsequenzen zugunsten der Jugendlichen anzudenken.
Dass die Leimentaler Jugend «bereit ist», also viele Ideen zur sinnvollen Freizeitgestaltung hat, bestätigte auch Glenn Steiger. Der 15-jährige Bättwiler war Mitinitiant bei der Gründung der Jugendtheatergruppe JouJetzä (Beitrag dazu in dieser Ausgabe) und lobte Niggi Studer, Jugendarbeiter und Leiter JASOL (Jugendförderung Solothurnisches Leimental) für seine ständige Unterstützung und Mithilfe beim Umsetzen von Ideen der Jugendlichen. Genau diesen Support meinte Gander mit dem eingangs erwähnten Zitat. «Den Jungen fehlen oft Netzwerk, Erfahrung und Kompetenzen, um einem guten Projekt zum Durchbruch zu verhelfen». Tatsächlich sind diesbezüglich die Leimentaler Jugendlichen privilegiert. Dank JASOL, die seit einigen Jahren im Auftrag der Gemeinden Bättwil, Hofstetten-Flüh, Rodersdorf und Witterswil erfolgreich tätig ist, wurden schon einige Projekte, wie Jugendzentren, Präsentationen und Aktionen verwirklicht. Unterstützung erhält JASOL auch durch die evangelisch reformierte Kirche Solothurnisches Leimental.
Überraschendes zeigte die Umfrage der drei Studierenden trotzdem nicht. Dank Verbindung mit einem Wettbewerb erreichte diese zwar einen erfreulichen Rücklauf von immerhin 20 Prozent (59 weibliche, 47 männliche Jugendliche).
Am meisten hören die Teilnehmenden der Umfrage Musik (92), treffen sich mit Freunden (84) oder nutzen das Handy (81). Beliebtester Aufenthaltsort ist Basel (53), dann die Wohngemeinde. Solche Umfragen würden sich überall und jederzeit ähnlich präsentieren, erklärte Gander. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass sich Freizeitverhalten und Bedürfnisse kaum verändern. So wurden bei «FreizeitFairHalten» unter anderem mehr Plätze und Räume, ein Ausbau von Sportangeboten, Jugendspezifischen Anlässen sowie eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung als wünschenswert genannt.
Die Podiumsteilnehmer nahmen diese Anregungen auf, kritisierten oder sahen einen Teil als «Auftrag» zum Weiterdenken. «Interesse und Einsatz von euch Jungen ist aber nötig», appellierte Andreas Riss als Lehrer und Politiker.