50 Jahre Ökumenische Kirche Flüh
Die erste ökumenische Kirche in der Schweiz beging am Wochenende das 50-Jahr-Jubiläum. Das Programm erstreckte sich über drei Tage. Höhepunkt war die Uraufführung von «Die Schöpfung» von Christian Thomann.
Das Jubiläumsfest begann mit der Taizé-Feier am letzten Freitagabend, die von Bruno Agnoli an der Gitarre begleitet wurde; rund 40 Personen hatten sich eingefunden. Am Samstag ging es mit dem Kindernachmittag rund um den Platz der Ökumenischen Kirche weiter. Angeboten wurden verschiedene Aktivitäten. Die Jugendarbeit Solothurnisches Leimental (Jasol) präsentierte einen Laser-Cutter, mit dem dreidimensionale Puzzles hergestellt werden können. Bei den Lehrpersonen des Religionsunterrichts konnten die Kinder aus Strohhalmen Tiere gestalten. Der Mädchentreff bot Henna-Tattoos an, und die Frauengemeinschaft Hofstetten spendete feine Kuchen und Kaffee. Bei der Spielgruppe Hampelmann gab es eine Schaumkopfschleuder, und der Cevi Binningen/Bottmingen organisierte eine Schatzsuche. Da am selben Tag auch die regionalen Feuerwehren ihre Tätigkeiten vorstellten, kamen weniger Kinder als erwartet. Am Samstagabend verwöhnte der Kochclub Mammut die Gäste des Galadiners mit einem köstlichen 3-Gänge-Menü. Zwischen den Gängen sorgten Walter Bammerlin und Stefan Pöll für literarische und musikalische Unterhaltung.
Am Sonntag um 11 Uhr war die Kirche zum Bersten voll. Die Uraufführung des modernen Oratoriums «Die Schöpfung» von Christian Thomann mit Bildprojektionen von Matthias Gaberthüel war ein Publikumsmagnet. Magdalena Welten, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Leimental, begrüsste die Gäste, bevor Jasmine Weber-Studer den reformierten Kirchenchor Solothurnisches Leimental und den Cäcilienchor Hofstetten-Flüh dirigierte. Das Singspiel, das vom Ursprung der Schöpfung bis zur Vollendung am siebten Tag reicht, wurde von theologischen Gedanken von Pfarrer Michael Brunner unterbrochen und ergänzt. «Hell erklingt unser Gesang über den Ursprung der Zeit. Von Verworrenheit und Einklang erzählt uns die Vergangenheit.» So beginnt das musikalisch nicht zu schwierig gesetzte Werk des Pianisten, Organisten und Komponisten Christian Thomann. Die überaus eindrücklichen Landschafts- und Naturbilder von Matthias Gaberthüel bildeten das optische Pendent zu den jeweiligen Strophen und sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente im Kirchenraum. Es folgte lang anhaltender Applaus für die Mitwirkenden.
1. Ökumenische Kirche der Schweiz
Die Ökumenische Kirche in Flüh, die am 20. Januar 1974 eingeweiht wurde, war die erste ihrer Art in der Schweiz, obwohl es schon im 16. Jahrhundert sogenannte paritätische Kirchen oder Simultankirchen gab. In paritätischen Kirchen war aber immer eine Konfession bei der anderen zu Gast. Die Kirche in Flüh ist minimalistisch, ein guter konfessioneller Kompromiss. Einmal im Monat findet ein ökumenischer Gottesdienst statt. Im Untergeschoss gibt es einen Jugendraum mit Bar und Discokugel. Das Jubiläumsfest kann aufgrund des Andrangs am Sonntag als Erfolg gewertet werden.