Öffentliches Mitwirkungsverfahren «Schönenbach» ist lanciert

Seit einer Woche läuft das öffentliche Mitwirkungsverfahren «Quartierplanung Schönenbach». Vorschläge müssen schriftlich eingereicht werden.

Moderne Überbauung mit rund 145 Wohnungen: So könnte nach dem heutigen Projektstand das ehemalige Schärareal in Zukunft einmal aussehen.  Visualisierung: ZVG www.kaegischnabel.com
Moderne Überbauung mit rund 145 Wohnungen: So könnte nach dem heutigen Projektstand das ehemalige Schärareal in Zukunft einmal aussehen. Visualisierung: ZVG www.kaegischnabel.com

Auf dem seit Jahren brachliegenden «Schönenbachareal», ehemals «Schärareal», soll in den kommenden Jahren eine moderne Überbauung mit rund 145 modernen Wohnungen entstehen. Am Montag hatte Gemeindepräsident Urs Hintermann die interessierte Bevölkerung nun zu einem Informationsanlass, der als Startschuss für das öffentliche Mitwirkungsverfahren gilt, eingeladen.

«Reinach hat rund 19 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Wir möchten diese Einwohnerzahl nicht erhöhen, aber auf diesem Niveau halten. Weil heute eine Person zunehmend mehr Wohnfläche in Anspruch nimmt, brauchen wir trotzdem zusätzlichen Wohnraum», erklärte der Gemeindepräsident zur Begrüssung. Pro Jahr benötige Reinach etwa 90 neue Wohnungen, um die Einwohnerzahl halten zu können.

Neue Siedlung als Zentrum

Allerdings tritt die Gemeinde im Falle des ehemaligen «Schärareals» nur als lenkende Behörde auf: «Die Gemeinde achtet darauf, dass die Planung dem städtebaulichen Konzept Reinachs im Sinne der Ortsplanrevision entspricht und das Verfahren korrekt abläuft», so Hintermann. Die Revision verlangt verdichtetes Bauen und gleichzeitig die Wahrung von Grün- und Aussenflächen. Auch Vorgaben im Bereich der schonenden Energienutzung spielen eine Rolle.

 An diesen und weiteren Grundsätzen hatten sich die Planer und Architekten zu orientieren: So waren am Montagabend die Landeigentümer, Vertreter von zwei involvierten Architekten- und Landschaftsplanungsbüros sowie andere Experten anwesend, um das geplante Projekt im Detail vorzustellen: Sieben fünf- bis neunstöckige Wohngebäude sollen auf dem Areal gebaut werden. Da die neue Siedlung eine Art Zentrum des Quartiers «Schönenbach» werden soll, ist ein urbaner, öffentlicher Platz als Verbindung zum Rest des Wohnquartiers geplant.

Die hohen Gebäude sollen in der Mitte und entlang der Hauptstrasse gebaut werden, während zum restlichen Quartier hin die niedrigeren Bauten geplant sind. In den Erdgeschossen zweier Gebäude sollen zudem wenig störende Geschäfts- und Dienstleistungsnutzungen möglich sein. Weiter soll eine unterirdische Fahrzeugeinstellhalle mit rund 145 Stammplätzen und etwa 40 Besucherplätzen entstehen.

Sorgen wegen Rückstau

In der Diskussionsrunde kritisierten einige Anwesende die ihrer Meinung nach «problematisch platzierte Einstellhalleneinfahrt.» Die Planer und Architekten hatten die Einfahrt zur Garage nämlich nahe der Hauptstrasse geplant, damit das Quartier möglichst wenig durch zusätzlichen Verkehr belastet werde. Doch führe gerade diese Platzierung in Stosszeiten zu Rückstau oder sogar zu einer Blockierung des Tramverkehrs, monierten einige Stimmen. Zuletzt rief der Gemeindepräsident die anwesende Bevölkerung dazu auf, ihre Bemerkungen, Einwände und Vorschläge schriftlich bis zum 9. Dezember einzureichen. Die geplante Überbauung dürfe im nächsten Jahr Gemeinde- und Einwohnerrat vermehrt beschäftigen.

Weitere Artikel zu «Reinach», die sie interessieren könnten

Reinach01.05.2025

Rollstuhlfahrer sind unzufrieden mit den neuen Tramstationen

Nicht immer ist Neues für alle ein Gewinn. Auf Rollstuhl oder Rollator angewiesene Personen haben mit den Aufgängen zu den Tramstationen zu kämpfen.
Reinach23.04.2025

Damit ’s schön klingt: Schräge Wände für akustische Highlights

Die Umbauarbeiten für das Haus der Musik an der Römerstrasse 50 sind voll im Gang. Die höchsten Ansprüche gibt es an die Akustik.
Reinach16.04.2025

Zehn Millionen Verlust? «Es gibt nichts zu beschönigen»

Reinach hat im vergangenen Jahr rund 3,8 Millionen Franken Verlust gemacht. Doch eigentlich ist das Minus noch grösser. Kommt es nun zur Steuererhöhungen?