Gospel aus 180 Kinderkehlen

Unter den Leitung von drei Profis aus den USA studierten alle Kinder des Schulhauses Aumatten ein Gospelkonzert ein. Der Auftritt war am Freitag.

Vor dem Auftritt: Gospelsänger Michael Crews stimmt die Kinder mit einem kleinen Einsingen für das Konzert im Mischeli ein.  Foto: Caspar Reimer
Vor dem Auftritt: Gospelsänger Michael Crews stimmt die Kinder mit einem kleinen Einsingen für das Konzert im Mischeli ein. Foto: Caspar Reimer

Das Schulhaus Aumatten hat in der vergangenen Woche eine beschwingte Zeit durchlebt. Denn alle 180 Kinder der Schule waren aufgerufen, an einem Gospelworkshop mit abschliessendem Konzert in der Mischeli-Kirche teilzunehmen. Kinder der ersten bis sechsten Klasse hatten an vier Vormittagen je zwei Stunden Gospel gelernt und geübt. «Die Begeisterung der Kinder war sehr gross», berichtet die organisierende Lehrerin Anna Wyss. Die Schülerinnen und Schüler bekamen für die Proben den zu singenden Text, aber keine Note, denn beim Gospel soll die Melodie durch Gefühl, also aus dem Bauch heraus, entstehen. Geleitet wurde der Workshop von drei Profis aus New Jersey (USA): Michael und Carmenda Crews sowie Floyd T. Myrie sind alle drei mit Gospel aufgewachsen, leiten eigene Chöre und waren schon mehrfach international auf Tournee.

Nach vier Probetagen war es dann am Freitag um 19 Uhr so weit und der Workshop fand seinen Abschluss in einem öffentlichen Konzert in der Mischeli-Kirche. 180 Kinder drängten sich dabei Schulter an Schulter auf der Bühne, waren sichtlich aufgeregt und tuschelten miteinander – vom Ernst eines klassischen Konzerts also keine Spur. Doch beim Gospel spielt das keine Rolle: Mit seiner witzigen, kindlichen und beschwingten Art gelang es dem Gospeltrio aus den USA problemlos, die Kinder mitzureissen.


Gospel ist Freiheit

Es ist nicht das erste Mal, dass das Trio in die Schweiz gekommen war, um Schulkindern den Gospel näher zu bringen. Entstanden ist der Kontakt über einen Basler Gospelchor, der an einem Workshop in den USA teilgenommen hatte. «Über eine Kollegin von mir, die in diesem Chor mitsingt, ist der Kontakt entstanden», sagt Wyss, die selber grosser Gospelfan ist: «Ich war als Kind schon in einem entsprechenden Chor.» Besonders gefalle ihr am Gospel die Freiheit: «Es spiel keine Rolle, woher jemand kommt oder welche Kleidung er trägt.» Bereits zum zweiten Mal hatte Wyss einen Workshop im Schulhaus Aumatten organisiert, zuvor einige Male an ihrem früheren Arbeitsort, der Schule Weiermatten.


Event für die Kinder

Der Gospel ist eine christliche afroamerikanische Stilrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Negro- Spiritual, also christlichen Liedern aus der Sklavenzeit, sowie Elementen des Jazz und des Blues entwickelt hat. Obwohl das Gospeltrio aus den USA einen religiösen Hintergrund hat, spielt für die Kinder im Aumattschulhaus dieser Aspekt kaum eine Rolle: «Für die Schülerinnen und Schüler soll es einfach ein toller Event sein», sagt Wyss. Wahrscheinlich werde man den Workshop in einiger Zeit wieder durchführen.

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