Wahlkampfstart auf fremdem Boden

Die Baselbieter Grünliberalen lancierten in Dornach den Wahlkampf für ihre Regierungsratskandidatin Sabine Bucher. Es gilt, die Sissacherin im Unterbaselbiet bekannter zu machen.

Bildung im Fokus: «Wir müssen uns fragen, auf welche Anforderungen wir die Kinder im Berufsalltag und im Leben vorbereiten müssen», so Sabine Bucher am Anlass. Foto: Juri Junkov
Bildung im Fokus: «Wir müssen uns fragen, auf welche Anforderungen wir die Kinder im Berufsalltag und im Leben vorbereiten müssen», so Sabine Bucher am Anlass. Foto: Juri Junkov

Nur langsam trudeln die bekannten Köpfe der Baselbieter GLP bei der Tipioase auf dem Metalli-Areal in Dornach ein. Es scheint, als würde der Startschuss für den Wahlkampf von Sabine Bucher für den Regierungsrat zum Startschüsschen werden. Am Ende sind es doch rund 25 Personen, die die Regierungsambitionen der Kleinpartei mit ihrer Anwesenheit unterstreichen wollen. «Heute ist ein wichtiger Tag», betont die Aescher Landrätin Christina Wicker die Bedeutung des Anlasses am vergangenen Freitagabend. Wicker ist Mitglied der Wahlkampfleitung von Sabine Bucher. Es gelte, Aufbruchstimmung zu erzeugen und die eigenen Mitglieder zu motivieren. «Wir wollen ins Bewusstsein rufen, dass es jetzt um die Wurst geht.» Der erste Wahlgang findet am 26. Oktober statt.

Christina Wicker hat die Tipioase für den Wahlkampfauftakt ausgewählt. Doch warum starten die Baselbieter Grünliberalen ihren Wahlkampf auf Solothurner Boden? Gemäss der Aescher Landrätin sei es in der Kürze der Zeit schwierig gewesen, einen geeigneten Ort zu finden. «Wir befinden uns hier an der Grenze zum Baselbiet. Dornach ist ja auch Mitglied der Birsstadt», erinnert Wicker und betont wie später Co-Parteipräsident Thomas Tribelhorn, dass der Kanton Basel-Landschaft umgeben von anderen Kantonen ist, mit denen der Regierungsrat zusammenarbeiten muss. In Sachen Bekanntheit muss die Sissacherin Bucher gerade im bevölkerungsreichen Unterbaselbiet gegenüber ihren Hauptkonkurrenten Caroline Mall (SVP) und Markus Eigenmann (FDP) aufholen. «Wer im Birstal und im Leimental vorne liegt, hat sehr gute Chancen, gewählt zu werden», analysierte der Münchensteiner GLP-Gemeinderat Daniel Altermatt. Die Grünliberalen sind gerade im Birseck stark. Mit Doris Vögeli, Andreas Knörzer und Daniel Altermatt stellen sie in Reinach und Münchenstein gleich drei Gemeinderatsmitglieder. Diese Stärke müsse die GLP ausspielen können, um gegen die «Grossen» FDP und SVP bestehen zu können, meint Wicker. Gegen Caroline Mall und Markus Eigenmann, die im Birstal verankert sind, wird dies aber eine grosse Herausforderung. Tribelhorn zeigte sich in seiner Ansprache optimistisch. Mit der zugesicherten Unterstützung der SP sei der GLP «ein Coup» gelungen. Rechnerisch könne Bucher auf bis zu 50 Prozent und mehr Stimmen kommen, meinte Tribelhorn etwas gar euphorisch.

«Bildung neu denken»

Kandidatin Bucher stellte sich als Politikerin und Person vor. Neben dem Fachwissen wolle sie auch mit Menschlichkeit und Herz für die Menschen im Baselbiet punkten. «Im Regierungsrat braucht es Leute, die wissen, dass man nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Umwelt schützen muss.» In ihrer Ansprache legte sie den Fokus auf das Thema Bildung, da die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Monica Gschwind (FDP) wahrscheinlich die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) übernehmen wird. «Wir müssen die Bildung neu denken. Wir müssen uns fragen, auf welche Anforderungen wir die Kinder im Berufsalltag und im Leben vorbereiten müssen.» Bucher trat selbstbewusst auf und versicherte, «extrem motiviert und parat» zu sein. «Ich bringe alles mit, was es für das Amt braucht. Das könnt ihr ruhig so weitertragen.»

Anschliessend beantwortete Bucher Fragen aus dem Publikum. Die Sissacher Landrätin ging zwar in die Tiefe, ganz so ins Detail, wie es Eigenmann bei seiner Vorstellung getan hatte, ging sie noch nicht. Beim umstrittenen Thema Frühfranzösisch liess sie durchblicken, dass sie den Französischunterricht erst ab der sechsten Klasse als sinnvoll erachtet – «vorher muss der Fokus auf Deutsch liegen».

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