Die Vergangenheit auf zwei Rädern entdecken

Eine neue Veloroute lässt Burgfräuleins und Ritter auf die Velos sitzen.

Sattel einstellen und los: Die Route führt auch an der Ruine Pfeffingen vorbei. Foto: Baselland Tourismus

Der Veloboom hält in der Schweiz an. Rund fünf Millionen Zweiräder sind in unserem Land in Gebrauch. Wer das Fahrrad nicht für den Arbeitsweg benötigt, nutzt es in der Freizeit, denn «draussen in der Natur sein» oder «etwas für die Gesundheit tun» sind die meist genannten Gründe, um auf den Drahtesel zu sitzen. Genau die Kategorie «Genussvelofahrer» hat Baselland Tourismus auf der Karte, und zwar wortwörtlich: Auf einer Themenkarte haben die Tourismusförderer bereits 2021 elf Themen­touren aufgezeichnet.

Nun folgt – nach einer ersten Route – bereits eine weitere Veloroute, die sich in das Netzwerk «SchweizMobil» als Nummer 114 einfügt: die «Burgenzauber-Route». Bei der Präsentation der Veloroute strahlten alle Beteiligten. Ein «Velolächeln» sei das, wie jemand spontan bemerkte.

Rund 41 Kilometer pedalen die Velofahrenden ab, wenn sie die ganze Route ­bewältigen möchten. Auf 688 Meter wird die Höhendifferenz gemessen, so viel geht es auf der Strecke rauf und runter. Trotzdem ist die Route rein technisch gesehen zwischen «einfach» und «mittel» angesiedelt. Start und Zielpunkt ist der Aescher Bahnhof. «Ob dann in diese oder in die andere Richtung gestartet wird, spielt keine Rolle. Die Route kann in beide Richtungen abgefahren werden», erklärte Projektleiterin Bettina Gysin. So kann von Aesch via Arlesheim, Reinach und Oberwil Biel-Benken angefahren werden. Von dort geht es via Bättwil, Hofstetten-Flüh, Metzerlen durch die Landschaft nach Pfeffingen und wieder nach Aesch. Zusammen mit Marcel Schenker, Geschäftsführer Tourismus beim Forum Schwarzbubenland, zählte Gysin die Höhepunkte der Route auf. Das sind natürlich die namensgebenden Burgen und Ruinen wie die Ruine Landskron, die Höhenburg Rotberg oder die Ruine Pfeffingen. Dazu lohnen sich Stopps beim Weiherschloss Bottmingen, beim Dom in Arlesheim, beim Goetheanum oder beim Kloster Mariastein. Einpacken muss die Velofahrerin oder der E-Biker unbedingt die ID oder den Pass, denn ein kurzes Stück der Route führt durch Frankreich. Selbstredend, dass unterwegs auch Ladestationen für E-Bikes markiert sind.

Zeigen, was der Kanton investiert hat

Michael Kumli, Geschäftsführer von Baselland Tourismus, freut sich über die neue Veloroute, denn «das Baselbiet entwickelt sich von Tagesausflügen zu Kurzferien von drei bis vier Tagen». Da müsse ein qualitativ gutes Angebot geschaffen werden. Die bereits bestehende «Hofroute» 113 habe gute Frequenzen. Daher lag es nahe, eine weitere Route aufzugleisen. «Der Kanton investiert viel Geld in die Archäologie. Das sollten wir zeigen», meinte Kumli.

Und die Pläne der Touristiker gehen noch weiter: Im nächsten Jahr soll eine dritte Route folgen: die «Rebenroute». Dabei sollen die Orte Sissach und Rheinfelden miteinander verbunden werden. Der Rebbau in der Klus bei Aesch ist bereits in der «Burgenzauber-Route» eingebaut. Sattel einstellen und los!

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