Eine Institution tritt ab

Dank Werner Benseler kam Münchenstein ein Vierteljahrhundert lang zu tollen Jazz-Konzerten. Jetzt verabschiedet er sich aus der Kulturkommission.

«King of Trotte-Jazz»: Nach 25 Jahren moderiert Werner Benseler (rechts) seinen letzten Konzertabend.  Foto: Bea Asper
«King of Trotte-Jazz»: Nach 25 Jahren moderiert Werner Benseler (rechts) seinen letzten Konzertabend. Foto: Bea Asper

Bea Asper

King of Trotte-Jazz»: Diese Auszeichnung hat sich Werner Benseler mehr als verdient. In seinem 25-jährigen Engagement in der Kulturkommission hat er der Region immer wieder überraschende und süffige Musik-Highlights ermöglicht und Münchenstein von seinem riesigen Networking im Jazz-Bereich profitieren lassen.

Letzten Freitag trat er von der Organisationsbühne ab, doch nicht ohne unvergessliches Abschiedsgeschenk: Die Formation DixieOnAir brachte die Trotte nochmals zum Jubeln und mit der Beinakrobatik von Shyrleen Mueller, Weltmeisterin im Stepptanz, wurde aus dem peppigen Ohrenschmaus auch noch ein goldener Eyecatcher. Das Publikum wusste es zu schätzen und bedankte sich mit tosendem Applaus und nach dem Konzert mit herzlichen Worten persönlich bei Benseler. Therese Mathys überreichte ihm die königliche Medaille und versprach ihm, dass der Jazz nicht aus dem Programm der Kulturkommission verschwinden wird.

Ab jetzt nur noch im Publikum

Werner Benseler will sich die Konzerte im nächsten Jahr (voraussichtlich jeweils im November) natürlich nicht entgehen lassen. Er freut sich, diese als Zuschauer einfach geniessen zu können. Denn manchmal hatte er vor den Konzerten doch die eine oder andere schlaflose Nacht vor Sorge, ob auch alles klappen wird. Und gerade DixieOnAir hatte ihn vor zehn Jahren im ausverkauften Trotte-Saal Wasser und Blut schwitzen lassen. «Der Zeiger rückte auf 20 Uhr und von den Musikern fehlte jede Spur.» Diese steckten erst im Autobahnstau und dann wegen Schnee auf dem Passwang im Verkehrschaos.

 Zudem hatten sie auch noch die Unterlagen mit der Anfahrtsbeschreibung und den Kontaktdaten in Biel liegen lassen. Intuitiv ging Benseler vor der Trotte hin und her – «und da sah ich einen kleinen Bus vollgepackt mit Musikinstrumenten durch die Winternacht irren und spürte Erleichterung, doch Sekunden später einen riesigen Schrecken. Denn der Bus hielt nicht an, sondern wollte an der Trotte vorbeifahren. Ich rannte wild fuchtelnd auf die Strasse – und dann wurde alles gut und das wartende Publikum letztlich nicht enttäuscht.» Letzten Freitag machten die Musiker Benseler aber nicht nur mit ihrer Pünktlichkeit glücklich, sondern auch mit einer Sondereinlage nach der anderen.

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