Der nächste wichtige Schritt für den Wärmeverbund Birstal

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch installierte Primeo Energie die zweite Rohrleitung für den Wärmeverbund Birstal über die Autobahn A18 in Münchenstein.

Teil des neuen Fernwärmeverbunds: In der Nacht vom 13. auf den 14. August wurde parallel zur Heiligholzbrücke eine Rohrleitungsbrücke über die Autobahn A18 verlegt. Foto: zVg

Der Wärmeverbund Birstal von Primeo Energie mit der Heizzentrale auf dem Areal von uptownBasel in Arlesheim nimmt weiter Form an. Mit der am Dienstagabend installierten Rohrleitungsbrücke über die Autobahn A18 bei der Heiligholzbrücke werden Kundinnen und Kunden in Münchenstein ans Fernwärmenetz angebunden. Bis zum ersten Mal Warmwasser durch die Leitungen fliesst, dauert es nur noch wenige Monate. Gemäss Alex Vögtli, bei Primeo Energie Projektleiter Leitungsbau, sollen im kommenden November erste Testläufe durchgeführt werden können. Ende Jahr soll der Wärmeverbund definitiv in Betrieb gehen.

Die Leitung bei der Heiligholzbrücke war die zweite derartige Montage für den Wärmeverbund Birstal über die A18. Im Februar 2023 erfolgte ein fast identischer Einbau auf Höhe Autobahnausfahrt Reinach Nord. Damals klappte nicht alles reibungslos. Aus den damaligen Schwierigkeiten habe man gelernt, betont Vögtli. Die Hauptherausforderung der Installation der Rohrleitungsbrücken liege in deren geplanter Lage. Damit die in den Rohrleitungen vorhandene Luft entweichen kann, braucht es eine Neigung. Die dafür vorgesehenen zwölf Zentimeter Differenz zwischen den beiden Autobahnseiten klingen nach wenig, sind für das Funktionieren des Wärmeverbunds aber essenziell. «Bereits in der Luft am Kran hängend, muss die Rohrleitungsbrücke diese Neigung aufweisen, damit man sie exakt auf die vorgesehenen Fundamente absetzten kann», sagt Vögtli. Die Länge der Seile zum Kran und die Stellen, an denen die Brücke an den Seilen befestigt wird, sind für das Gelingen entscheidend. Daran musste man im Februar 2023 mehrfach nachbessern.

30 Tonnen schwer, 40 Meter lang

Die Rohrleitungen für den Wärmeverbund über die Autobahn könnten baulich auch an bestehende Brücken angehängt werden. Dies hätte aber zur Folge, dass bei Sanierungen dieser Brücken die Leitungen demontiert und somit für eine längere Zeit ausser Betrieb wären. Mit eigenen Rohrleitungsbrücken kann dies verhindert werden.

Die Rohrleitungsbrücke – zugleich Träger und Schutz der Leitung – wurde im Vorfeld der Installation in einem Werk vorfabriziert und in drei Teilen zum ­In­stallationsplatz neben der Autobahn angeliefert. Dort wurde die Brücke zusammengebaut. Ein Schwertransporter fuhr die Stahlkonstruktion auf die Heiligholzbrücke, von wo sie ein Pneukran an den geplanten Standort hob. Die Beschichtung der Brücke erfolgt gemäss strengen Kriterien des Bundesamts für Strassen (Astra). Sie müsse vor allem witterungsresistent sein, erklärt Alex Vögtli. Die Rohrleitung, in der das Warmwasser fliessen wird, wurde vor Ort installiert und gedämmt. Die ganze Konstruktion wiegt 30 Tonnen und ist 40 Meter lang. Neben der exakten Platzierung der Rohrleitungsbrücke sei der Bau der Fun­damente, auf die die Brücke montiert werde, die grösste Herausforderung, beschreibt der Projektleiter Leitungsbau. In Sachen Statik seien die Anforderungen an den Untergrund sehr hoch.

8000 Wohnungen können bis 2028 angeschlossen werden

Mit der gelungenen Montage am Dienstagabend hat Primeo Energie für den Wärmeverbund Birstal bereits die Gemeinden Reinach und Münchenstein über die Autobahn und Arlesheim unter dem Bahngleis hindurch ans Fernwärmenetz angebunden. Mit Ausnahme kleinerer Verzögerungen bei der Energiezen­trale auf dem Areal von uptownBasel sei bis anhin alles nach Plan verlaufen, berichtet Vögtli zufrieden. «Stand heute sind acht Kilometer Leitungen verlegt. Bis 2028 sollen weitere zehn Kilometer hinzukommen.» Umgerechnet rund 8000 Wohnungen könnten bis 2028 an den Wärmeverbund angeschlossen werden. Eine definitive Zahl könne man aber nicht nennen, erklärt Vögtli. «Ganz fertig wird der Wärmeverbund nie sein.» Mit dem Wärmeverbund Birstal möchte ­Primeo Energie 25 bestehende Wärme­verbünde zusammenschliessen und gänzlich auf fossile Energieträger mit CO2-Ausstoss verzichten.

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